OBERHAUSEN – Der Neonazi-Barde Frank Rennicke hatte am Freitagabend einen Auftritt in Oberhausen.
Zu Gast war er dort beim örtlichen NPD-Kreisverband. Der hat zwar kommunalpolitisch wenig zu bieten – bei der Kommunalwahl 2009 trat die Oberhausener NPD unter der Führung von Wolfgang Duda nur bei der Wahl zur Bezirksvertretung Alt-Oberhausen und mit einem Direktkandidaten zur Stadtratswahl an –, organisiert aber regelmäßige Saalveranstaltungen mit in der Szene bekannten Referenten.
Diesmal war es kein Referent, sondern der „Liedermacher“ Rennicke (47). Er war früher in der 1994 verbotenen „Wiking-Jugend“ aktiv und Gründungsmitglied des seit 2008 ebenfalls verbotenen geschichtsrevisionistischen „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ (VRBHV). Für die NPD, der er auch als Mitglied angehört, trat er bei der Wahl des Bundespräsidenten 2009 und 2010 an. Wegen ihrer jugendgefährdenden Inhalte sind einige seiner Musikproduktionen von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert worden.
Den Zuhörern gefiel offenbar, was er zu singen und zu sagen hatte. Mit „immer neuen Begeisterungsstürmen“ habe das Publikum auf Rennickes Lieder und seine „Kommentare zum Zeitgeschehen“ reagiert, so die Oberhausener NPD. (ts)