Artikel von Michael Sturm

Foto: Yad Vashem
Mitglieder des Zentralkomitees der befreiten Juden der britischen Zone in Bergen-Belsen 1947. 5. v. .l Norbert Wollheim.
Jüdische Selbstbehauptung und Proteste gegen Antisemitismus in der frühen BRD

In der frühen Bundesrepublik waren Jüdinnen*Juden vielfach mit antisemitischer Ausgrenzung, Marginalisierung und Kriminalisierung konfrontiert. Ihr Widerstand gegen diese Zumutungen der postnationalsozialistischen Gesellschaft, das Anprangern des fortwährenden Antisemitismus und die zähen, institutionellen, nicht selten aber auch aktivistischen Kämpfe um Anerkennung und Selbstbehauptung, sind heute, zumindest in der Dominanzgesellschaft, weitgehend in Vergessenheit geraten.

Vor 40 Jahren — Das „Heidelberger Manifest“ als akademischer Tabubruch

Das Thema der am 6. Juli 1982 vom Bayerischen Rundfunk live gesendeten Talkshow „Schlag auf Schlag“ hätte kaum reißerischer angekündigt werden können: Diskutiert werden sollte „das Ausländerproblem in der Bundesrepublik“. Eingeladen war unter anderem Theodor Schmidt-Kaler, Professor für Astronomie an der Ruhr-Universität Bochum (RUB), der in Veröffentlichungen die angebliche „Überfremdung“ der BRD beklagt hatte. Jetzt bot sich ihm ein Forum, um seine rassistischen Thesen vor einem Millionenpublikum auszubreiten.

Foto: Bundesarchiv
Studentisches Teach-in 1968.
Interview mit dem Historiker Detlef Siegfried

50 Jahre „1968“: In den Buchhandlungen biegen sich die Regale unter den zahlreichen Publikationen zu diesem zeithistorischen Jubiläum. Fernsehdokumentationen und Ausstellungen greifen das Thema auf. Nach wie vor geistert die Auseinandersetzung mit „1968“ durch Feuilletons und politische Diskurse. In den unterschiedlichen Betrachtungen erscheint „1968“ als „Epochenjahr“, als libertäre „Revolte“ oder als Ausgangspunkt einer seit 50 Jahren währenden „gesellschaftlichen Zerstörung“. Ein Gespräch mit dem Historiker Detlef Siegfried.

Gedenkstätte in Belzec: ein letzter Blick zurück auf dem Weg in die Gaskammer.
Die bis heute prekäre Erinnerung an die Opfer der „Aktion Reinhardt“

„Ja, ich habe überlebt, um Zeugnis abzulegen von dem Riesenschlachthof Treblinka!“ Mit diesem Satz schloss Chil Rajchman seinen Bericht über seine Erlebnisse im Vernichtungslager Treblinka, in das er im Oktober 1942 deportiert worden war. Rajchman war einer von knapp 60 Personen, die der Mordfabrik entrannen und die Zeit des Zweiten Weltkriegs überlebten.

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Foto: Eric Koch / Anefo (CC BY-SA 3.0 NL)
Adolf von Thadden, Mitbegründer der NPD und Vorsitzender von 1967 bis 1971
Stichworte zur Gründungsgeschichte der ältesten extrem rechten Partei

Die NPD ist die älteste extrem rechte Partei der Bundesrepublik. Die in ihrer fünfzigjährigen Geschichte zahlreichen Niederlagen, Rückschläge, Konflikte und Krisen führten nicht dazu, dass die Partei eingegangen und von der politischen Bildfläche verschwunden wäre. Anlässlich des 50. Jahrestages der Parteigründung soll in diesem Artikel ein Blick auf die frühen Jahre der NPD geworfen werden, in denen auf schnelle Wahlerfolge in den Bundesländern mit dem Scheitern bei der Bundestagswahl 1969 eine einschneidende Niederlage folgte.