Bochum – In neun Landkreisen und acht oder neun kreisfreien Städten will die NPD bei den Kreistags- und Stadtratswahlen am 30. August kandidieren.
Damit ist sie von einem landesweit flächendeckenden Wahlantritt zwar nach wie vor weit entfernt. Insbesondere im Münsterland, in Ostwestfalen und in weiten Teilen des Sauerlands ist die NPD am Wahltag quasi nicht existent. Aber immerhin zählen die Kreise und Großstädte, in denen die NPD nach eigenen Angaben die formalen Voraussetzungen für die Kreistags- bzw. Stadtrats-Kandidatur erfüllt hat, zusammengerechnet immerhin 6,4 Millionen Einwohner (knapp 5 Millionen Wähler) und damit etwas mehr als ein Drittel aller Nordrhein-Westfalen. Dies ist für die NPD eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Kommunalwahl 2004.
Wahlvorschläge für die Kreisparlamente hat die extrem rechte Partei im Kreis Siegen-Wittgenstein, im Märkischen Kreis, im Ennepe-Ruhr-Kreis, im Rhein-Sieg-Kreis und dem Rhein-Erft-Kreis, in den Kreisen Düren und Heinsberg, im Rhein-Kreis Neuss sowie im Kreis Viersen eingereicht. Für die Räte kreisfreier Städte kandidiert die NPD in Dortmund, Essen, Bochum, Hagen, Wuppertal, Düsseldorf, Krefeld und Mönchengladbach. Nicht genannt wird in einer Auflistung des NPD-Landesverbandes Köln, wo einem Bericht der Kölnischen Rundschau zufolge die Partei aber ebenfalls eine Liste für die Stadtratswahl vorgelegt hat. Auch die Kölner Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die NPD bis Montagnachmittag für alle 45 Wahlbezirke Vorschläge eingereicht hatte.
Darüber hinaus tritt die NPD in einigen kreisangehörigen Kommunen an. Genannt werden Siegen, Netphen und Wilnsdorf (Kreis Siegen-Wittgenstein), Iserlohn, Lüdenscheid, Menden und Plettenberg (Märkischer Kreis), Ennepetal, Schwelm, Wetter, Witten und Gevelsberg (Ennepe-Ruhr-Kreis), Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss), Erkelenz und Hückelhoven (Kreis Heinsberg), Stolberg (Kreis Aachen) sowie die Kreisstädte Düren und Viersen.
In Oberhausen und Duisburg hat es nach der Kandidatenaufstellung und dem Sammeln von Unterstützungsunterschriften offenbar nur für den Wahlantritt für jeweils eine Bezirksvertretung gereicht. (ts)