Bochum – Während in Teilen der NPD nach dem schwachen Abschneiden bei der Bundestagswahl wieder eine Diskussion über den künftigen Kurs der Partei beginnt, hält der nordrhein-westfälische Landesvorstand davon offenbar wenig.
1,5 Prozent hatte die NPD am vorigen Sonntag bundesweit erzielt, 0,1 Prozent weniger als vor vier Jahren. „Wer im Ernst 1,5 Prozent als Erfolg oder sogar als ,Basis des zukünftigen Kampfes’ bezeichnet, ist weit weit weg von der gesellschaftlichen Realität“, meint beispielsweise der sachen-anhaltinische Landesvorsitzende Matthias Heyder. Und sein saarländischer Kollege Frank Franz nennt es offenbar mit Blick auf die offizielle Wahlbetrachtung des NPD-Präsidiums „unbegreiflich, wie man bei diesen Ergebnissen ein ,Weiter so’ propagieren kann“.
Der nordrhein-westfälische Landesvorstand scheint aber beim „Weiter so“ bleiben zu wollen. Er wertet das Ergebnis der Bundestagswahl in NRW als „kleinen Erfolg“. Immerhin habe die Partei trotz sinkender Wahlbeteilung 8.214 Zweitstimmen mehr erhalten als bei der Bundestagswahl 2005. Darauf könne man mit Blick auf die Landtagswahl aufbauen. Verschwiegen wird das Endergebnis der NRW-NPD: 0,9 Prozent – gemeinsam mit Hamburg der schwächste Wert aller Landesverbände. Immerhin sind die Schuldigen dafür gefunden: Die Wählerinnen und Wähler hätten sich „erneut von der Systempropaganda blenden lassen“.
Im November will die NPD damit beginnen, Unterschriften für ihre Landtagskandidaten zu sammeln. Ziel ist es, in möglichst vielen Wahlkreisen auch mit der Erststimme wählbar zu sein. (ts)
Einen aktuellen Hintergrundbericht zur Entwicklung von NPD, REP und DVU auf Bundesebene gibt's hier: