Duisburg – Die rechtspopulistische „Bürgerbewegung pro NRW“ plant im nächsten Frühjahr eine „internationale Konferenz für die Einführung eines Minarettverbotes“, die im Ruhrgebiet stattfinden soll. „Höhepunkt“, so „pro NRW“, werde „ein aus mehreren Ruhrgebietsstädten startender Protestzug nach Duisburg-Marxloh zur dortigen Großmoschee sein“.
Einladen will „pro NRW“ zu der Veranstaltung im Vorfeld der Landtagswahl „europäische Freunde aus Flandern, Österreich, Frankreich, den Niederlanden, Italien und Dänemark“. Ausdrücklich genannt werden mit der FPÖ und dem „Vlaams Belang“ zwei extrem rechte Parteien aus Österreich und Belgien, zu denen die Truppe rund um den „pro“-Vorsitzenden und Leverkusener Rechts-Anwalt Markus Beisicht schon seit Jahren Kontakte unterhält.
Beisicht macht in der Mitteilung von „pro NRW“ deutlich, dass sich die Veranstaltung nicht nur mit dem Bau von Minaretten beschäftigen soll. Ihm geht’s ganz generell um Migration: „Die Einwanderer-Integration, insbesondere von Millionen Muslime, ist gescheitert.“ Schuld daran seien „die Multi-Kulti-Idealisten von CDU bis Linkspartei, die aus Feigheit und ideologischer Verblendung viel zu lange die Türen nach Deutschland ohne Kontrolle und ohne sich um die Folgen Gedanken zu machen geöffnet haben“.
Beisicht kündigte einen „öffentlichkeitswirksamen Sternmarsch nach Duisburg-Marxloh“ an, der als „Höhepunkt“ der Veranstaltung „mit einer öffentlichen Kundgebung vor besagter Großmoschee“ enden solle. Ob es zu einer solchen Aktion kommt, steht auf einem anderen Blatt. Die beiden „Antiislamisierungskongresse“ von „pro NRW“ 2008 und 2009 waren wegen der eigenen personellen und organisatorischen Schwäche und weil die Veranstaltungen auf eine breite gesellschaftliche Ablehnung stießen zum R(h)einfall geworden. (ts)