DO: Neonazikonzert mit vier Bands (ergänzt)

Dortmund – Bei einem Neonazikonzert am Samstagabend in Dortmund sollen rund 200 Besucher gezählt worden sein.

Organisiert wurde das Konzert offenbar aus den Reihen der örtlichen „Autonomen Nationalisten“. Sie selbst sprechen von „über 200“ Teilnehmern. Stattgefunden habe das Konzert „ohne Störungen“ bis in die frühen Morgenstunden „im abgelegenen Stadtteil Dortmund-Sölderholz“. Auf der Bühne standen demnach vier Rechtsrock-Gruppen: „Angry Bootboys“, „Twelve Golden Years“, „Breakdown“ und „Radikahl“.

Berichte, die in einem einschlägigen Internetforum veröffentlicht wurden, weichen von den Angaben aus dem Umfeld der Veranstalter an einigen Stellen ab. So schätzt ein Besucher die Zahl der Teilnehmer auf lediglich 130 bis 150, ein anderer schreibt von 150 bis 200 Besuchern. Glaubt man einem Autor, der seinen Bericht unter dem Namen „Warwulf“ veröffentlichte, fand das Konzert nicht in einem abgelegenen Stadtteil statt, sondern „im Herzen Dortmunds“: „Die Location hatte übrigens Kneipenatmosphäre und war nicht zu groß oder zu klein, genau perfekt und das in der Dortmunder Innenstadt.“ (ts)

  • Ergänzung: Nach Angaben der Antifaschistischen Union Dortmund fand das Konzert im Vereinsheim der Kleingartenanlage „Im Wiesengrund“ in der westlichen Innenstadt, wenige Minuten vom S-Bahnhof Dortmund-Dorstfeld entfernt, statt (http://antifaunion.blogsport.de/2010/01/10/erneutes-nazi-konzert-mitten-in-dortmund/#more-165). Nach Auskunft des Kleingartenvereins hätten die gleichen Veranstalter in der Vergangenheit bereits mehrfach die Räumlichkeiten des Vereinsheims gemietet. Einen Anwohner zitiert die Antifaschistische Union mit den Worten, bis auf die Straße habe man hören können, „wie alle im Chor ,Sieg Heil!’ geschrien haben“. Die Polizei sei alarmiert worden, habe aber nichts unternommen: „Die haben sich nicht dafür interessiert: ‚Die feiern doch nur’, wurde uns gesagt.“