K: REP-Schlierer sieht "am Rhein" kriminelle Fälscher am Werk

Köln – Auf die Fälschung fiel in der vorletzten Woche sogar dpa herein: „Republikaner“-Chef Rolf Schlierer, so war angeblich von der Bundesgeschäftsstelle der Partei verbreitet worden und so trug es die Nachrichtenagentur zunächst auch weiter, werde beim Parteitag im März nicht wieder für den Vorsitz kandidieren. Schlierer dementierte rasch. Jetzt macht er sich auf die Suche nach den Schuldigen – und ortet sie „am Rhein“.

Schlierer spricht in einem Brief an REP-Mitglieder, der auszugsweise vom extrem rechten Internetportal „Gesamtrechts“ verbreitet wurde, im Zusammenhang mit der Fälschung von einer „kriminellen Aktion, deren Drahtzieher man wohl am Rhein suchen darf“.

„Am Rhein“ sitzt die augenblicklich schärfste Konkurrenz der „Republikaner“ im Allgemeinen und ihres Vorsitzenden im Speziellen aus dem nicht-neonazistischen Teil der extremen Rechten. In Nordrhein-Westfalen ist dies „pro NRW“, das sich daran gemacht hat, Teile der REP-Basis – soweit im größten Bundesland noch vorhanden – abzuwerben und die „Republikaner“ bei der Landtagswahl zu einer Randerscheinung zu machen. Etwas weiter flussaufwärts, in Mainz, lebt und arbeitet Stephan Stritter, Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz und beim nächsten Parteitag wahrscheinlich Schlierers Gegenkandidat.

Stritter und die „pro“-Oberen verstehen sich prächtig. „Pro“-Chef Markus Beisicht durfte beim Neujahrsempfang der Mainzer REP-Stadtratsfraktion sprechen, Stritter umgekehrt am vorigen Wochenende beim Empfang der „pro Köln“-Ratsfraktion. Da saß er vorne am Tisch mit „pro“-Vorständlern und Ehrengästen, konnte miterleben, wie der zwei Meter neben ihm stehende Wolfgang Schulz gefeiert wurde, der gerade unter Mitnahme seines Hagener Stadtratsmandats von den „Republikanern“ zu „pro NRW“ gewechselt war – und stimmte in den Beifall für Schulz mit ein.

Stritters Rede bei dem Empfang von „pro Köln“ war über weite Strecken eine öffentliche und offene Abrechnung mit dem Kurs seines Bundesvorsitzenden. Der wiederum klagt, offenbar wollten einige verhindern, dass die „Republikaner“ bei der Landtagswahl in NRW anträten. Diese Methoden, meint Schlierer erkennbar mit Blick auf Beisicht & Co., seien „typisch für Leute, von denen wir uns längst erfolgreich getrennt haben und mit denen wir mit Sicherheit nie wieder zusammenarbeiten werden“.

Dass Schlierer und Stritter noch lange Mitglieder derselben Partei sein werden, darf bezweifelt werden. (ts)