NRW: "Pro"-Neumitglied Brinkmann mit Berliner Ambitionen

Köln/Berlin – Bisher war die Kandidatur von Manfred Rouhs’ Verein „pro Deutschland“ bei der Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses im kommenden Jahr ein Projekt, das von den anderen „pro NRW“-Oberen – wenn überhaupt – nur halbherzig aktiv unterstützt wurde. Mit Patrik Brinkmanns Beitritt zu „pro NRW“ scheint sich das zu ändern.

Schon die Überschrift, unter der „pro NRW“ am Montag ein Interview mit Brinkmann verbreitete, gibt die neue Richtung vor: „Erst Nordrhein-Westfalen, dann Berlin!“ Im Text verrät der Interviewer bzw. Stichwortgeber, Brinkmann sei bereit, „neben der Unterstützung des pro-NRW-Landtagswahlkampfes in Nordrhein-Westfalen nun auch persönlich Verantwortung zu übernehmen und als Vorsitzender und designierter Spitzenkandidat für pro-Berlin auch in der Bundeshauptstadt in den politischen Ring zu steigen“.

Brinkmann bestätigt, solche Ambitionen zu haben: „Ich plane in Berlin für den Vorsitz der Pro-Berlin Initiative im März zu kandidieren.“ Dort wolle er „politisch investieren“, erklärte der als Millionär gehandelte deutsch-schwedische Unternehmer. Berlin habe „Symbolwert, als Hauptstadt und als Zentrum Preußens, das wir für eine geistige und sittliche Erneuerung benötigen“.

Er habe, so Brinkmann, „eine Vielzahl von Ideen, wie wir in Berlin für Wirbel sorgen werden“. Ziel sei der Einzug ins Abgeordnetenhaus. Welche Ideen für Berlin er konkret hat, verriet Brinkmann nicht. Statt dessen beließ er es im „pro“-Interview bei den allgemein gehaltenen Klagen, Neukölln und Kreuzberg seien Bezirke, „die für das Scheitern linker Politik stehen“, und aus Berlin (gemeint ist wohl Berlin als Bundesland) fließe mehr Geld hinaus als hinein. „Die Sozialisten an der Regierung und ihre handsame Opposition“ (gemeint ist wohl eine handzahme Opposition) würden auf Kosten zukünftiger Generationen leben, so Brinkmann.

Ob seine neu entdeckte Liebe zu „pro NRW“ und „pro Deutschland“ auch Bestand hat, wenn die selbsternannte „Bürgerbewegung“ bei der Landtagswahl in NRW Schiffbruch erleidet, wurde Brinkmann im Interview nicht gefragt. Immerhin verriet er nebenbei, er sei „Geschäftsmann und ich investiere nur dort, wo auch Entwicklungspotential liegt“. (ts)