NRW: Winkelsett hält „pro NRW“ für eine „Laus, die sich zum Elefanten aufbläst“

Recklinghausen – Die nordrhein-westfälischen „Republikaner“ proben offenbar den Aufstand: gegen ihre Bundespartei.

„Der Landesverband NRW distanziert sich von der Pressemitteilung des Bundesverbandes, wonach zukünftig eine Option für Gespräche mit der PRO-Bewegung bestehen würde“, heißt es in einer Erklärung, die nach einer „Ruhrgebietskonferenz“ der „Republikaner“ veröffentlicht wurde. An dieser Konferenz sollen am Mittwochabend in Recklinghausen „Mandats- und Funktionsträger“ sowie „Vertreter des Landesvorstandes“ teilgenommen haben.

Die Landesvorsitzende Ursula Winkelsett wird in der Erklärung mit den Worten zitiert: „PRO ist eine Laus, die sich permanent zum Elefanten aufbläst.“ Außerhalb von Nordrhein-Westfalen werde die Gruppe maßlos überschätzt. Der „Reinfall der groß angekündigten Veranstaltung vom Wochenende in Duisburg“ unterstreiche diese Einschätzung. Für die „Republikaner“ in NRW stehe fest, „dass auch nach dem Bundesparteitag nicht in rechten Ecken gekuschelt wird“. 

Mit dieser Formulierung greift Winkelsett eine Aussage von REP-Chef Rolf Schlierer aus dem Dezember letzten Jahres auf. Schlierer hatte seinerzeit die Absage an „Anbiederungs- und Umarmungsversuche“ von „pro Köln“ bzw. „pro NRW“ mit den Worten begründet: „Mit uns gibt es kein Kuscheln in braunen Ecken.“

Inzwischen sieht er das aber offenbar ein wenig anders. Um sich auf dem Chefstuhl zu halten, hatte er beim Parteitag am vorigen Wochenende in Hamm einen Antrag für einen „Neuanfang der demokratischen Rechten in Deutschland“ mitgetragen. Anschließend hieß es parteioffiziell: „Damit öffnen sich die Republikaner auch eine Option für Gespräche mit der ,Pro-Bewegung’.“

Winkelsett hält dagegen. Solche Gespräche kommen für sie nicht in Frage. Und sie lässt nach jener „Ruhrgebietskonferenz“ wissen, der NRW-Landesverband stehe dabei „geschlossen hinter der Landesvorsitzenden“.

Winkelsett-Kritiker stellen sich wiederum die Frage, wie viel Substanz jener Landesverband überhaupt noch aufzubieten hat, nachdem unter anderem zwei der drei stellvertretenden Vorsitzenden das Weite gesucht haben und bei „pro NRW“ Unterschlupf fanden. (ts)

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