DO: Kritik an „Oidoxie“-Auftritt beim „Thüringentag“

Pößneck/Dortmund – Die Dortmunder Rechtsrock-Band „Oidoxie“ soll am 12. Juni in Pößneck beim von Neonazis organisierten „9. Thüringentag der nationalen Jugend“ neben drei anderen Musikgruppen auf der Bühne stehen. Das sorgt in der Szene für Ärger.

„Also wenn man Oidoxie auf nem politischen Fest spielen lassen würde, wobei jene Band seit 5 Jahren jede nationale Demonstration im Ruhrpott mit Konzerten boykottiert, dann Hut ab“, versuchte sich in einem einschlägigen Internetforum ein „Autonomer Nationalist“ aus dem Ruhrgebiet zunächst in Ironie.

Später legte er ironiefrei nach. Es gehe ihm bei der Kritik an der Einladung dieser Band nicht um den Namen „und auch nicht um das Aussehen und auch nicht ausschließlich um das negative Klientel dass sie anziehen“. Aber: Es sei „nunmal Fakt, und dazu gab es endlose Diskussionen und Beweise, dass diese Gestalten alle politischen Demos im Pott boykottierten“. Parallel zu Demonstrationen hätten sie Konzerte organisiert, z.B. Vorabendkonzerte zum 1. Mai oder Konzerte in Belgien parallel zum „Antikriegstag“ am 1. September in Dortmund. „Und als es ein Solikonzert politischer Leute gab um den Bus nach Dresden zu bezahlen - ja wer musizierte dann kurzfristig im Nachbarort? Dreimal dürft ihr raten.“ Nicht fehlen darf in diesem Sündenkatalog eine unterstellte Nähe von Oidoxie zum Verfassungsschutz: „Wer arbeitet/e mit einem bekannten V-Mann zusammen?“

Es gehe, meint der Rechts-„Autonome“ aus dem Ruhrgebiet bei einer Veranstaltung wie dem „Thüringentag der nationalen Jugend“ um „Politik, es geht um Weltanschauung und Gemeinschaftsgefühl - all jenes was die Leute von Oidoxie nicht kennen und schon gar nicht verkörpern. Dinge die sie boykottierten und ablehnen“.

Eine andere Sicht der Dinge hat der Neonazi-Liedermacher Felix Benneckenstein („Flex“), der selbst einige Zeit in Dortmund lebte. „Man sollte“, empfiehlt er, „das mal aus rein musikalischer Sicht sehen – und da brauchen sich die Jungs von Oidoxie nicht zu verstecken...“ Er kenne, fährt er fort, „viele beliebte Musiker, die Arschlöcher sind“. Da krähe auch kein Hahn nach. „Wenn die Jungs von Oidoxie sich nun bei dieser Veranstaltung dazu bereit erklären, mal wieder eine ,öffentlich-politische’ Veranstaltung aktiv zu unterstützen, dann sollte das der Sache auch keinen Abbruch tun.“ (ts)

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