Dortmund – Der Prozess der Selbstzerfleischung der DVU setzt sich fort. Auf der Internetseite der Partei wird berichtet, der Bundesvorstand habe bei seiner Sitzung am Mittwoch in der NPD-Zentrale in Berlin die Einleitung von Ausschlussverfahren gegen die Landesvorsitzenden aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig Holstein beschlossen.
Max Branghofer, Hans-Gerd Wiechmann und Ingeborg Lobocki werde unter anderem parteischädigendes Verhalten vorgeworfen. „Aus Gründen der Dringlichkeit“ würden alle drei von der Ausübung ihrer Rechte als Mitglied ausgeschlossen, heißt es auf der DVU-Homepage. „Dies bedeutet u. a. auch, daß die drei betroffenen Personen nicht weiter im Namen der DVU handeln dürfen.“
Doch zumindest Wiechmann und Lobocki scheinen sich nicht daran halten zu wollen. Nachdem ihnen der Zugriff auf die Internetseiten ihrer Landesverbände entzogen worden war, richteten sie eine gemeinsame neue Homepage der „DVU Norddeutschland“ ein. Wiechmann wettert dort gegen den Beschluss der Berliner Sitzung. Er sei eine „idiotische Kamikazeaktion“ und „rechtsunwirksam“. Er behauptet, die Mehrheit der Bundesvorstandsmitglieder habe gar nicht an der Sitzung teilgenommen, da sie gegen eine Fusion mit der NPD seien und auch nicht in deren Parteizentrale hätten tagen wollen. Gleichzeitig hätten sie schriftlich gegen die Einleitung der Ausschlussverfahren Stellung genommen.
Eigentlich hatten Branghofer & Co. die Berliner Vorstandssitzung komplett verhindern wollen. Vor einem Hamburger Amtsgericht hatten sie aber nur einen Teilerfolg erzielt: Matthias Faust, den das Bundesschiedsgericht der DVU aus der Partei ausgeschlossen hat, der aber diese Entscheidung nicht akzeptiert, wurde untersagt, an der Sitzung teilzunehmen (/nrwrex/2010/08/do-dvu-landeschef-branghofer-feiert-teilerfolg-der-putschisten). (ts)