Mönchengladbach – Während sich am Tag nach der „pro NRW“-Demonstration in Mönchengladbach auf „nation24“, einer Internetseite von „pro Deutschland“-Chef Manfred Rouhs, ein Beitrag nachzulesen war, dessen Autor sich von den NPD-Teilnehmern an der gestrigen Veranstaltung distanzierte*, ziehen NPD-nahe Kräfte ein ganz anderes Fazit des Tages.
In den Diskussionsspalten der extrem rechten Internetplattform „DeutschlandEcho“ war bereits vor einigen Tagen die Teilnahme von NPDlern an der „pro NRW“-Demo angekündigt worden.** Nach Mönchengladbach wird die Diskussion fortgesetzt. „Ganz objektiv betrachtet war das heute eine gute Veranstaltung für Mönchengladbach und für Deutschland“, freut sich einer der Autoren. Neben „bürgerlichen Aktivisten von PRO und REP“ seien auch „Autonome Nationalisten“ und „ein paar NPD Anhänger“ dabei gewesen: „Insgesamt ein gutes Bild trotz der permanenten Abgrenzung zu einander.“
Ein Autor, der sein Pseudonym mit der hessischen NPD verlinkt, ergänzte: „Im westlichen Teil der BRD geht es nur miteinander und nicht gegeneinander. Es ist gut das Kameraden von den Freien Kräften*** und auch der NPD sich dort gezeigt haben.“ Rene Despang, in der vorigen Wahlperiode Abgeordneter der NPD im sächsischen Landtag, meint, bei solchen Veranstaltungen müssten „pro NRW“, „Republikaner“, NPD und „Freie Kräfte“ zusammenarbeiten: „Hier ist Spalterei völlig inakzeptabel!!!!“ Er hat sich sogar schon Gedanken gemacht, wer das Verhältnis zwischen „pro NRW“ und NPD aufbessern könnte: „Vielleicht brauchen wir einmal einen Vermittler zwischen beiden Lagern und ich wüste auch schon wen: Andreas Molau. Immerhin war er schon in beiden ,Lagern’ ziemlich aktiv und dürfte darum auch von beiden ,Lagern’ akzeptiert werden.“
Gut findet das Auftauchen jener Demo-Teilnehmer, die ansonsten von Vertretern der selbst ernannten „Bürgerbewegung“ als „NS-Narrensaum“ bezeichnet werden, auch ein Diskussionsteilnehmer der ansonsten beim „DeutschlandEcho“ streng für „pro NRW“ argumentiert. Autor „Petermann“ schreibt: „Zugegeben, die Anwesenheit ,extremer Rechter’ führte beim Start der Demo zu einer leichten Irritierung unter den Prolern, da eine solche Massierung von Freien Kräften und NPDlern nicht erwartet war und daher gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch, meinen Respekt, haben sich diese Rechten doch Diszipliniert verhalten und nicht versucht die Demo in ihrem Sinne umzubiegen. Mönchengladbach-Eicken könnte zum Beispiel zukünftiger rechter Geschlossenheit werden.“
Beim Vorgänger des „DeutschlandEchos“, der Internetseite „Gesamtrechts“, wurde in der Vergangenheit dann und wann spekuliert, dass es sich bei Autor „Petermann“ um Werner Peters, den Kreisvorsitzenden von „pro NRW“ in Recklinghausen, handeln könnte. Peters’ Kreisverband, der zuletzt durch eigenwillige Geschichtsbetrachtungen zum Tag der deutschen Einheit aufgefallen war****, veröffentlichte inzwischen ebenfalls einen Bericht zu der Demonstration in Mönchengladbach. Sie habe sich „in beeindruckender Weise als ein Bündnis aller rechtsdemokratischen Kräfte in NRW“ gezeigt. Hervorgehoben wird in dem Bericht, dass neben „pro NRW“, „Republikanern“ und „Bürgergruppierungen“ auch „Freie Kräfte“ an der Veranstaltung teilgenommen hätten.
Die Geschichtsbetrachtung von Peters’ Kreisverband zum 3. Oktober war nach einem Tag wieder gelöscht. Ob es seinem Demo-Bericht ähnlich ergeht? (ts)
* /nrwrex/2010/10/mgb-braunes-geheimdienst-panoptikum
** /nrwrex/2010/10/mg-pro-nrw-plus-republikaner-plus-vlaams-belang-plus-npd-und-neonazis
*** Die Bezeichnung meint parteilose Neonazis.
**** /nrwrex/2010/10/re-pro-nrw-die-kleindeutsche-l-sung-und-die-diktatur-der-bundesrepublik und /nrwrex/2010/10/re-pro-nrw-kritik-kleindeutscher-l-sung-wieder-verschwunden