DO: „Heißer Herbst“ in der DVU maximal lauwarm

Dortmund – Auf einen „heißen Herbst“ werde sich der Bundesvorsitzende Matthias Faust einstellen müssen, kündigte der DVU-Kreisverband Dortmund Mitte September an.* Doch bislang hat die vom Landesvorsitzenden Max Branghofer angeführte Dortmunder „Volksunion“ im Streit mit Faust, der seine Partei in die NPD überführen will, maximal für lauwarme Temperaturen gesorgt. Und die Zeit wird knapp für Branghofer, der die „Fusion“ strikt ablehnt.

Die Informationen, dass der Bundesparteitag der DVU, bei dem über den Zusammenschluss beschlossen werden soll, am letzten November-Wochenende stattfinden soll, verdichten sich. Alle Mitglieder der Partei würden „in den nächsten Tagen“ die Einladung erhalten, wird auf der Internetseite der Bundes-DVU seit gestern angekündigt. Die Satzung der Partei erlaubt eine so kurze Einladungsfrist. „Einladungen müssen den Mitgliedern mindestens eine Woche vor der Versammlung zugehen“, heißt es dort. DVU-Chef Matthias Faust hatte Anfang des Monats angekündigt, der Parteitag werde noch im November zusammentreten. Damit könnte auch der Fahrplan für den Zusammenschluss mit der NPD eingehalten werden: Im Dezember sollen in beiden Parteien die erforderlichen Urabstimmungen durchgeführt werden.

Zum genauen Termin und zum Veranstaltungsort macht die DVU noch keine Angaben. Die Auswahl des Ortes könnte auch die Mehrheitsverhältnisse bei dem Parteitag beeinflussen, da das höchste Organ der DVU sich nicht etwa aus gewählten Delegierten der Basis zusammensetzt, sondern alle Mitglieder eingeladen werden. Dass die Veranstaltung im Bereich eines Landesverbandes stattfindet, der die „Fusion“ ablehnt, dürfte daher unwahrscheinlich sein.

Vier Landesvorsitzende hatten bei einem Treffen Anfang des Monats in Berlin dem Zusammenschluss mit der NPD eine strikte Absage erteilt und angekündigt, dass sie beim Parteitag einen „Misstrauensantrag“ gegen den Bundesvorstand stellen wollen.** Sollte es doch zur Urabstimmung über eine „Fusion“ kommen, verlangen sie deren notarielle Überwachung. Die Erklärung trägt auch die Unterschrift Branghofers. Abgesehen von dieser Erklärung der Landesvorsitzenden aus NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Berlin war in den letzten Wochen von Branghofer öffentlich nicht viel zu vernehmen.

Ihm wird nachgesagt, dass er bei einem für ihn negativen Ausgang des DVU-Parteitags bei „pro NRW“ anheuern könnte. Die selbst ernannte „Bürgerbewegung“ hatte die eigentlich im September geplante Gründung ihres Dortmunder Kreisverbandes erst einmal vertagt.*** (ts)

* /nrwrex/2010/09/do-dvu-branghofer-k-ndigt-hei-en-herbst-im-kampf-gegen-fusion-mit-der-npd-erg-nzt

** http://www.bnr.de/content/querschuesse-vor-dem-ae-aufloesungsparteitag-ae

*** /nrwrex/2010/09/do-pro-nrw-verschiebt-gr-ndung-des-kreisverbands-warten-auf-dvuler

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