Düsseldorf – Wenn „pro NRW“ am späten Sonntagnachmittag eine „Mahnwache“ gegen den Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Düsseldorf abhält, soll auch „pro“-Sponsor Patrik Brinkmann mit von der Partie sein.
„Auch eine Berliner Abordnung der Pro-Bewegung mit ihrem designierten Landesvorsitzenden Patrik Brinkmann an der Spitze wird sich kurz entschlossen am Sonntag auf den Weg nach Düsseldorf machen“, jubelten die Rechtspopulisten in einer Mitteilung vom Freitag. Der schwedische Unternehmer hatte schon im Vorhinein wissen lassen, dass der türkische Regierungschef in der NRW-Landeshauptstadt gar nicht auftreten dürfe, ginge es nach ihm.* Ob Brinkmann, der auch als „Internationaler Sekretär der Pro-Bewegung“ fungiert, selbst das Wort ergreifen wird, ist noch nicht klar.
Bekannt sind seine symbolträchtig gemeinten Auftritte dafür, dass sie zuweilen ins Skurrile abgleiten.** Am Freitagabend betrauerte er bei einer Kundgebung von „pro Deutschland“ in Berlin die offizielle Auflösung des preußischen Staates vor 64 Jahren. Doch bei verbalisierter Trauer beließ er es nicht. Vor dem Häuflein von Rechtspopulisten, das sich unter dem Reiterstandbild Friedrichs des Großen versammelt hatte, zerriss er symbolisch das Gesetz, mit dem der Alliierte Kontrollrat 1947 den Staat Preußen für aufgelöst erklärt hatte. „Preußen lebt. Wir alle empfinden das so“, rief er seinen Anhängern zu.
Ob er bei seiner Düsseldorf-Visite die Wiederangliederung des Rheinlands an Preußen verlangen wird, ist einstweilen noch offen. (rr)
* /nrwrex/2011/02/d-60-teilnehmer-bei-pro-nrw-kundgebung-erwartet
** /nrwrex/2011/01/nebenbei-wenn-aus-pro-nrw-pro-preu-en-wird