DO: Konkurrenz für Neonazi-Demo im September

Dortmund/Braunschweig – West-Neonazis kontra Ost-Neonazis, „parteifreie“ Neonazis kontra NPD: Terminüberschneidungen sorgen für Ärger in der Szene. Manche vermuten Absicht. Betroffen ist auch die Neonazi-Demonstration zum „Nationalen Antikriegstag“ Anfang September in Dortmund.

In der Neonaziszene grummelte es bereits seit Tagen. Offen angesprochen haben den Konflikt niedersächsische Neonazis rund um den auch in NRW unter anderem durch Rednerauftritte bekannten Dieter Riefling. „Einige Funktionäre in der NPD, insbesondere aus Thüringen, scheinen es in diesem Jahr auf eine Konfrontation mit freien Kräften (aus dem ,Westen’) anlegen zu wollen“, meinen die Veranstalter einer Demonstration, die unter dem Motto „Tag der deutschen Zukunft“ für den 4. Juni in Braunschweig angemeldet ist. Es sehe „nicht wirklich nach Zufall aus, daß ausgerechnet an den drei größten und für uns sicherlich auch bedeutsamsten Veranstaltungen in diesem Jahr jeweils zeitgleich eine Musikveranstaltung in Mitteldeutschland stattfindet.“

Gemeint sind neben jener Braunschweiger Demonstration auch ein „Trauermarsch“ im niedersächsischen Bad Nenndorf sowie der braune „Antikriegstag“ in Dortmund. Parallel finden ein „Thüringentag“ der NPD, ein „Rock für Deutschland“-Konzert in Gera sowie – „nach jetzigem Kenntnisstand“ der Neonazis rund um Riefling – ein Konzert mit dem ehemaligen „Landser“-Sänger „Lunikoff“ statt. Letzteres irgendwo in „Mitteldeutschland“ und geplant von NPD-Funktionären.

„Wenn es dazu kommen sollte, dann trägt das ganz sicher dazu bei, dass viele Kameraden (nicht nur aus Mitteldeutschland!) auf eine Fahrt nach Dortmund verzichten werden“, warnen sie und wittern Absicht: „Wenn da mal nicht einige Parteistrategen darauf hoffen, mit solchen Methoden den Einfluß der NPD auf die Szene zu vergrößern…“ (ts)

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