Marl – Gemeinsamkeiten zwischen seiner Rechtspopulistentruppe und jungen Neonazis hat offenbar Tobias Köller, Vorsitzender der im Kreis Recklinghausen aktiven „Unabhängige-Bürger-Partei“ (UBP) entdeckt.
An einer „Informationsveranstaltung“ der UBP zum Thema Moscheebau mit dem Kölner Autor Rolf Stolz, der sich als Autor der Rechtsaußen-Wochenzeitung „Junge Freiheit“ einen Namen gemacht hat, nahmen Mitte der Woche auch Neonazis des „Nationalen Widerstands Marl“ teil, Dass sich Köller an deren Anwesenheit gestört hätte, geht zumindest aus den online verfügbaren Berichten der Marler Zeitung, des „Nationalen Widerstands Marl“ und der UBP selbst nicht hervor.
Statt dessen erntete einer der Neonazis gar das ausdrückliche Lob Köllers, der auch der UBP-Kreistagsfraktion vorsitzt, folgt man der Darstellung der Marler Zeitung.* Ein junger Zuhörer hatte sich dem Bericht des Blattes zufolge als „Sympathisant des Nationalen Widerstands“ ** geoutet und erklärt: „Man muss sich als Deutscher schämen, deutsch zu sein.“ Und weiter: „Wir werden überfremdet. Deutschland sollte das Land der Deutschen bleiben.“ Kräftigen Applaus habe er geerntet. Und UBP-Chef Tobias Köller habe gelobt: „Sie sprechen mir aus dem Herzen.“
Die Neonazis freuen sich derweil nicht nur über den gelungenen Auftritt ihres „Aktivisten“: Nach dem Ende der Veranstaltung hätten sich „noch nette Diskussionen zwischen den Aktivisten, Bürgern, Politikern und auch Herrn Stolz“ ergeben, heißt es in deren Bericht über die Veranstaltung. (ts)
* bhttp://www.marler-zeitung.de/lokales/marl/UBP-will-Ruf-vom-Minarett-nicht-dulden;art996,411327
** /nrwrex/2011/02/re-indizierungsantrag-gegen-marler-neonazi-homepage