GM: „Führers Geburtstag“ in Radevormwald

[caption id="attachment_4686" align="alignright" width="300" caption="Grüße zum 122. Geburtstag des "Führers" auf einer Internetseite von Neonazis aus Radevormwald."][/caption]

Radevormwald – Am Abend des 20. April griffen rechte Jugendliche in Radevormwald Personen an, die sie für Linke hielten. Die Polizei konnte mehrere mutmaßliche Täter festnehmen.

Fritz Ullmann, Radevormwalder Stadtratsmitglied von „Die Linke“, veröffentlichte in seinem Blog einen detaillierten Bericht über den Vorfall*: Demnach hatte eine Gruppe von ungefähr 20 jugendlichen Neonazis am Ufer der Wupper gefeiert und ein Lagerfeuer entzündet. In der Nähe warteten drei Personen in ihrem Auto auf einen weiteren Freund und erregten die Aufmerksamkeit der feiernden Rechten. Ein vermummter Neonazi fragte sie dem Bericht zufolge, ob sie „Linke“ seien, was sie verneint hätten. Daraufhin hätten sie die Antwort erhalten: „Alles andere wäre nicht gut für eure Gesundheit.“

Mit Knüppeln und Steinen angegriffen

Dennoch seien die drei wenig später von den Neonazis, die sich zum Teil mit Knüppeln bewaffnet und vermummt gehabt hätten, attackiert worden. „Verpisst euch, ihr linken Schweine!“ und „Wir machen euch alle fertig!“ rufend, hätten die Angreifer Steine auf das Auto geworfen. Ein Stein traf den Fahrer durch ein geöffnetes Fenster und verletzte ihn. Den Attackierten gelang schließlich mit ihrem Wagen die Flucht. Die von Anwohnern alarmierte Polizei konnte in der Nähe des Tatorts mehrere Verdächtige festnehmen.

Ende Februar war es schon einmal in den Radevormwalder Wupperorten zu einer brutalen rechten Gewalttat gekommen.** Damals hatte eine Gruppe neonazistischer Jugendlicher einen migrantischen Kioskbesitzer und dessen Sohn attackiert. Beide wurden durch Schläge mit Knüppeln verletzt. Auch ihr Auto wurde beschädigt.

Kontakte zum „pro“-Nachwuchs

Verantwortlich für beide Taten scheint eine Gruppe extrem rechter Jugendlicher zu sein, die sich auf Aufklebern als „Rader Jugend“ bezeichnen. Einige aus diesem Personenkreis verfügen auch über Verbindungen zur „Pro Jugend Bergisches Land“ und zu „pro NRW“-Stadtratsmitglied Tobias Ronsdorf. Er hatte sich jüngst im Stadtrat einer „Resolution gegen Rechtsextremismus“ verweigert.

Die Resolution war von Radevormwalds Bürgermeister Josef Korsten als Reaktion auf die Gewalttat von Ende Februar verfasst worden. Der Rat stimmte mit 42 zu 2 Stimmen für den Text. Lediglich die beiden „pro NRW“-Vertreter stimmten mit Nein.*** (th)

* http://www.ein-linker.de/?p=1009

** /nrwrex/2011/03/gm-rader-jugend-vermummt-und-mit-kn-ppeln-unterwegs-zwei-verletzte

*** /nrwrex/2011/03/gm-ex-npdler-h-sgen-soll-vorbild-sein