BRD: Beisichts „Internationalen Sekretär“ zieht’s weit nach Osten

Leverkusen/Berlin – Schweden war ihm zu klein für seine Ambitionen. Also zog Patrik Brinkmann nach Deutschland und versuchte dort sein politisches Glück in der extrem rechten Parteienlandschaft, erst bei der NPD, dann bei der DVU und schließlich bei der „Pro-Bewegung“. Nun ist Brinkmann, inzwischen „Internationaler Sekretär“ jener rechtspopulistischen „Bewegung“, auch Deutschland in den Grenzen des Jahres 2011 zu klein. Bis nach Königsberg könnte sein imaginiertes Wunsch-Land schon reichen, findet er.

Preußen hat es ihm seit Monaten angetan.* Brinkmanns neueste Gedanken zum Thema unter der Überschrift „Preußen muss sein“ hat er bislang offenbar nur per E-Mail verbreitet. Seine eigene private Homepage „patrik-brinkmann.de“, auf der er bisher seine Überlegungen zu diesem und jenem publiziert hatte, steht derzeit nicht zur Verfügung und verlinkt passenderweise nur noch auf die Startseite der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“.

Brinkmanns Visionen

Dass die im antiislamischen Forum „Reconquista – Europa“ dokumentierte aktuelle Preußen-E-Mail tatsächlich aus seiner Feder stammt – davon darf man ausgehen. Schließlich wurde sie durch dessen „Supermoderator“ „Andre“ veröffentlicht – einen der Verantwortlichen jenes Forums, mit bürgerlichem Namen Andre Sieg, der vielfältige Kontakte zu „pro NRW“- und „pro Deutschland“-Funktionären sowie zum Umfeld der selbst ernannten „Bürgerbewegung“ unterhält.

„Wir brauchen eine politische Vision“, stellt der Polit-Stratege Brinkmann in seinem Text fest und weiß sogleich, wo diese zu suchen und zu finden ist: „Für die Flamen ist die politische Vision ein freies Flandern, für die Lega Nord ein freies Padaniens und ich bleibe dabei: Für Deutschland brauchen wir wieder ein starkes Preußen.“ Dabei sei ihm klar, dass es auch „ganz andere elementare Probleme“ gebe, räumt er ein. Die EU nennt Brinkmann, den Euro, die „Islamisierung“ oder die „Frage, ob wir als Deutsche, als Schweden, als Franzosen, als Europäer in unserer Heimat leben können – auch morgen und übermorgen“.

Kernländereien

Aber diese konkreten Fragen sind ihm nicht visionstauglich genug. Also Preußen. Das hat nach Ansicht Brinkmanns Folgen für die innere Gliederung der Bundesrepublik: „Deutschland mit seinen sechzehn Bundesländern bedarf einer Reform. Die Wiederschaffung eines preußischen Kernlandes wäre dabei eine wichtige Option.“ Seine Preußen-Vision hätte aber auch Konsequenzen für Europa: „Preußen würde auch eine Brücke nach Osteuropa schlagen, bis hin nach Königsberg und Memel/Klaipeda.“ Klaipeda, nebenbei, gehört im Jahre 2011 zu Litauen, ebenso wie der Landkreis Memel. „Berlin ist das Herz Preußens. Königsberg und Ostpreußen können die Lunge sein“, visioniert Brinkmann weiter.

Kommentare zum Thema gibt es von der von Markus Beisicht geführten „Pro-Bewegung“, die den als schwerreich gehandelten Schweden als ihren „Internationalen Sekretär“ führt, noch nicht. Vor fünf Monaten hieß es hier an dieser Stelle: „Wer, der knapp bei Kasse ist, widerspricht schon öffentlich dem reichen Erbonkel, der einem gerade wieder seine Gunst erweist – mag der auch noch so großen Unsinn delirieren? Ihm zu sagen, dass er eine Schnaps- oder – im speziellen skandinavischen Fall – eine Aquavit-Idee hatte, würde umgehend Liebesentzug und die Stornierung von Daueraufträgen zur Folge haben.“ (rr)

* /nrwrex/2011/01/nebenbei-wenn-aus-pro-nrw-pro-preu-en-wird

und

/nrwrex/2011/02/d-schwedisch-preu-ischer-pro-sponsor-kommt-zur-mahnwache