NRW: Düsseldorfer „Republikaner“ führen schrumpfenden Landesverband

Düsseldorf – Beim personell und politisch daniederliegenden nordrhein-westfälischen Landesverband der „Republikaner“ führt offenbar deren Düsseldorfer Kreisverband im Augenblick Regie.

Vor einigen Tagen meldeten sich die NRW-REP nach langer Pause wieder einmal per Pressemitteilung zu Wort. Thema war der Bau einer Moschee in Herten-Langenbochum.* Deutlich sprächen sich die „Republikaner“ gegen Pläne für den Bau der „Großmoschee“ in Langenbochum aus, heißt es in der Mitteilung. Man fordere „alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich den Republikanern anzuschließen und gegen die Islamisierung ein deutliches politisches Zeichen zu setzen“.

Nicht gewählte „Ansprechpartner“

Die Pressemitteilung des REP-Landesverbandes nennt als „Ansprechpartner“ den stellvertretenden Kreisvorsitzenden der Partei in Düsseldorf, Andre Maniera, samt Postfachadresse und Telefonkontakt in der Landeshauptstadt. Auf der Internetseite der NRW-„Republikaner“ wird zudem aktuell der Düsseldorfer Kreisvorsitzende Karl-Heinz-Fischer als „Kontakt“ für den Landesverband genannt. Maniera wie Fischer gehören nicht dem zuletzt 2008 gewählten Landesvorstand an. Wann und von wem sie zu „Ansprechpartnern“ oder Kontaktpersonen des Landesverbandes gemacht worden sind, ist nicht bekannt.

Letztes Aufgebot

Offen ist, ob jene fünf „Republikaner“ noch im Amt und Würden sind, die 2008 in den Landesvorstand gewählt worden waren und die anders als neun andere Mitglieder des Gremiums noch nicht (soweit bekannt) das Weite gesucht und ihre Partei verlassen haben. Dies sind der als stellvertretender Landesvorsitzender gewählte Kölner Jürgen Heydrich, Landesschriftführer Wolfgang Pohlmann, der dem Wuppertaler Stadtrat angehört, der stellvertretende Schriftführer Thomas Kik, Landesschatzmeister Ralf Goertz und dessen Stellvertreter Jürgen Ney.

Rausschmiss

Zuletzt war die von einem Ausschlussverfahren bedrohte Landesvorsitzende Ursula Winkelsett aus der Partei ausgetreten.** Eine Neuwahl des vor mehr als drei Jahren bestimmten Vorstands wäre der Satzung der „Republikaner“ zufolge bereits im vorigen Jahr fällig gewesen. Den längst überfälligen Landesparteitag, der für den 3. April vorgesehen war, hatten die NRW-„Republikaner“ abgesagt, nachdem Winkelsett von der Bundesspitze der Partei zuvor ihres Amtes enthoben worden war.*** (ts)

* Diese Pläne für den Bau einer Moschee hatten, wie in den letzten Tagen des Öfteren an dieser Stelle berichtet, auch zu einem öffentlich ausgetragenen Streit zwischen „pro NRW“ einerseits und einer Gruppe von Neonazis aus der Region andererseits gesorgt, mit denen der Kreisvorsitzende der „Bürgerbewegung“, Werner Peters, zuvor in Kontakt stand.

** http://www.bnr.de/content/ae-republikaner-sind-tot-ae

und

/nrwrex/2011/06/nrw-winkelsetts-generalabrechnung-mit-ihrer-ex-partei

*** /nrwrex/2011/04/nrw-republikaner-k-nnen-daheim-bleiben-parteitag-f-llt-aus