Recklinghausen – Der wegen seiner Neonazi-Kontakte ins Gerede gekommene „pro NRW“-Kreisvorsitzende in Recklinghausen, Werner Peters, betätigt sich nun als „Aufklärer“. Nicht in eigener Sache – gegenüber „NRW rechtsaußen“ lehnte er zuletzt jede weitere Auskunft zu seinen eigenen Verbindungen zu Neonazis ab. Aber zum Hintergrund jener „Bürgerinitiative“*, die vor zwei Wochen auf Veranlassung der rechtspopulistischen Konkurrenzpartei „Unabhängige-Bürger-Partei“ (UBP) mit Neonazi-Unterstützung gegründet worden war, äußert sich Peters’ „pro NRW“-Kreisverband noch einmal ausführlich.
Auf der Homepage von „pro NRW Recklinghausen“ wird seit Dienstag erneut gegen jene „Bürgerinitiative“ gewettert, die man als „verlängerten Arm der UBP bezeichnen“ müsse. Sie sei „auch noch durchsetzt mit Nationalsozialisten und Rassisten vom Nationalen Widerstand, die aus Marl angereist waren“. Es handele sich um „Menschen, die sich ohne Wenn und Aber der nationalsozialistischen Ideologie ergeben haben“. Und: Sie seien nicht zum ersten Mal von der UBP bei einer politischen Veranstaltung geduldet worden.
Zu Peters’ eigenen, von ihm selbst als „Privatkontakt“ dargestellten früheren Verbindungen zu Marler Neonazis nimmt „pro NRW Recklinghausen“ nicht Stellung. Kein Wort
„Pro NRW Recklinghausen“ verzichtet in dem aktuellen Beitrag darauf, Neonazis, die an der Gründung der „Bürgerinitiative“ beteiligt waren, namentlich zu nennen. Weniger zurückhaltend verhielt sich Peters am 6. Juni in einem Gespräch mit „NRW rechtsaußen“. Unter voller Nennung des Namens betonte er, Manuel H..... habe an der BI-Gründung mitgewirkt; dies sei „ein Skandal für sich“.
Unterdessen plauderten die Marler Neonazis noch einige Details zu ihrer Wahlkampfunterstützung für die selbst ernannte „Bürgerbewegung“ im vorigen Frühjahr aus – über die Frage der Bezahlung und ihres angeblichen Mitspracherechts bei der Auswahl der Plakate hinaus. Demnach ging es „pro NRW“ offenbar seinerzeit darum, dass die Kooperation von Rechtspopulisten mit Neonazis auf keinen Fall bekannt werden sollte. „NW Marl“ schreibt in einem extrem rechten Forum: „Es gab eine klare Abmachung, dass sollte die Öffentlichkeit von unserer Zusammenarbeit erfahren, wir nichts dagegen haben, wenn PRO sich öffentlichkeitswirksam von uns abgrenzt.“ Man würde es im einem solchen Fall „verstehen, wenn PRO sich sofort distanziert und es beendet“. (ts)
* /nrwrex/2011/06/re-chaostage-bei-pro-nrw-im-ruhrgebiet
** /nrwrex/2011/06/re-neonazis-als-wahlkampfhelfer-f-r-pro-nrw
*** /nrwrex/2011/06/re-der-pro-nrw-kreisvorsitzende-und-der-ns-narrensaum
**** /nrwrex/2011/06/re-gelungener-abend-im-kreis-von-neonazis