Remscheid – „Pro NRW” startet den (mindestens) dritten Versuch, in Remscheid einen Kreisverband aufzubauen.
Helfen sollen und wollen dabei der „pro“-Bezirksvorsitzende für das Bergische Land, Udo Schäfer, und die Wuppertaler Kreisvorsitzende Claudia Gehrhardt. Schäfer polterte nach einem angeblich „gut besuchten“ Mitglieder- und Interessententreffen am Freitag schon einmal, dass man der „verkommenen Remscheider Kommunalpolitik“ spätestens bei der Kommunalwahl 2014 Beine machen werde.
Wer genau dafür in Remscheid zuständig sein soll, wurde nicht mitgeteilt. „Ein Kreisverantwortlicher, der nach seinem Prüfungsstress zur Berufsausbildung den Kreisverband Remscheid an den Start bringen möchte und noch in diesem Jahr offiziell einen Kreisverband gründen wolle, konnte ebenfalls gefunden werden“, heißt es in einem Bericht von „pro NRW“ über die Veranstaltung in einer „repräsentativen Remscheider Gaststätte“ lediglich.
Eigentlich findet die extrem rechte, angebliche „Bürgerbewegung“ in Remscheid vergleichsweise gute Ausgangsbedingungen vor. Bei der Landtagswahl im Mai 2010 holten die Rechtspopulisten dort 3,6 Prozent der Stimmen, das siebtbeste Ergebnis landesweit. Direktkandidat Oliver Sieber (34) kam auf 3,7 Prozent der Erststimmen.
Nach Informationen von „NRW rechtsaußen“ zählte „pro NRW“ Ende vorigen Jahres elf Mitglieder in der 110.000-Einwohner-Stadt. Das ist zwar im Vergleich mit den demokratischen Parteien vor Ort eine äußerst niedrige Zahl, für „pro NRW“ aber immerhin ein überdurchschnittlicher Wert. Ebenfalls nicht unwichtig für die Rechtspopulisten: Drei sogenannte „aktive Spender“ aus Remscheid standen zum Jahreswechsel in einer internen Kartei. (ts)