HAMM – Rechtspopulisten und Neonazis wollen auch weiterhin die Diskussionen über den Ausbau einer Moschee im Hammer Stadtteil Herringen für ihre Zwecke nutzen.
Wie berichtet*, war dort am Mittwochabend eine Bürgerinitiative mit dem ein wenig sperrig klingenden Namen „Mitgestaltung des geplanten Moscheeneubaus in Herringen“ gegründet worden. Anwesend waren dabei mindestens zwei Vertreter extrem rechter Parteien: „pro NRW“-Ratsmitglied Gerald Thörner und der NPD-Kreisvorsitzende Hans Jochen Voß. Ihrer Linie, Ängste zu schüren und die Debatte anzuheizen**, wollen sie ebenso wie die an dem BI-Treffen offenbar nicht beteiligte neonazistische „Kameradschaft Hamm“ offenbar treu bleiben.
Thörner polterte anschließend, die Ulu-Moschee werde „eine steingewordene Machtdemonstration der islamischen Landnahme in Hamm sein“. Man werde „mit den Anwohnern gegen diese Großmoschee kämpfen“. Die NPD behauptete, sie sei mit „Aktivisten“ – im Plural – bei der BI-Versammlung vertreten gewesen. Die „nationale Opposition“ werde sich „an die Spitze des Protestes setzen“, so die NPD – wobei offen blieb, ob mit jener „nationalen Opposition“ nur sie selbst oder auch die in der Region mit der NPD besonders eng verbandelten „parteifreien“ Neonazis gemeint sein sollen.
Jene „Parteifreien“ von der „Kameradschaft Hamm“ ließen wissen, sie würden sich „nicht aktiv an der Bürgerinitiative beteiligen“. Als Grund wird ein taktisches Motiv genannt: Man wolle den „Pressehetzern keinen Vorwand bieten, das berechtigte Anliegen der Hammer Bürger in die ,rechtsextreme Ecke’ zu stellen“. Man unterstütze deren Vorhaben jedoch „voll und ganz“. (ts)
* /nrwrex/2011/08/presseschau-pro-nrw-und-npd-bei-bi-gr-ndung
und
** /nrwrex/2011/07/ham-ns-kameradschaft-npd-und-pro-gegen-moschee