LEVERKUSEN – Lange bevor es bei den Gesprächen zwischen „Pro-Bewegung“ und „Republikanern“ um Details auf dem Weg zu einer neuen Rechts-Partei geht, scheint es zwischen beiden „Partnern“ schon zu knirschen.
Mitte Juli freuten sich die bayerischen „Republikaner“: Manfred Rouhs, Markus Beisicht und Judith Wolter hätten für ihre Organisationen „pro Deutschland“, „pro NRW“ und „pro Köln“ versichert, dass „in Bayern nur eine Kooperation mit der Partei Die Republikaner in Frage kommt“ und dass man sich von „Pro Bayern“ distanziere. Ob diese Aussage noch gilt, ist nicht bekannt. Von einer im Gegenzug erfolgten Zusage der „Republikaner“, dass umgekehrt in Nordrhein-Westfalen nur die „Pro-Bewegung“ Ansprechpartner der REP sein würde, war schon damals nichts bekannt. Und in der Tat scheint es so, dass der daniederliegende REP-Landesverband ohne Rücksicht auf „pro NRW“ neue Aktivitäten entwickelt – unter den Augen seines Bundesvorstands.
Schon Ende letzten Monats hatten die NRW-„Republikaner“ über neue Vorhaben in Duisburg, Herne, Menden und Stolberg berichtet.* Am Dienstag legte die Partei noch einmal nach. 20.000 Alsdorfer Haushalte seien mit einem „Kampagneblatt der örtlichen Republikaner“ versorgt worden, teilte der Landesverband auf seiner Internetseite mit. Die nächsten Aktionen seien geplant: „Mit einer weiteren Massenverteilung wird der Bevölkerung in Alsdorf und der Region Aachen jetzt aufgezeigt, was die Altparteien verschleiern wollen.“ Von „pro NRW“ oder dem Aachener Kreisverband der selbst ernannten „Bürgerbewegung“ ist keine Rede.
In Krefeld sei „in großflächigen Verteilungen“ schon fast ein Drittel der Haushalte mit Informationsblättern und Zeitungen bestückt worden, hieß es außerdem. Weitere Haushalte würden in den kommenden Tagen und Wochen beliefert. Künftig fänden auch wieder regelmäßige Informations- und Mitgliederversammlungen statt, um zu zeigen, „dass es eine politische Alternative gibt. Mit den Republikanern bildet sich damit auch wieder in Krefeld eine starke wählbare Opposition, die die wirklichen Interessen der Menschen vertritt“. Auch hier kein Wort zu „pro NRW“.
In Menden hätten am Wochenende die „Republikaner“ ihre ersten größeren Verteilungen mit „Themenblättern und Parteizeitungen!“ durchgeführt, so berichtet die Partei weiter. Unter anderem sollen Infostände und Informationsveranstaltungen folgen. Und erneut wird unterstrichen, die „Republikaner“ würden 2014 in Menden zur Kommunalwahl antreten.
Von „pro NRW“ oder „pro Deutschland“ ist in keiner dieser Mitteilungen die Rede, obwohl doch eigentlich die angebliche „Bürgerbewegung“ und die „Republikaner“ angekündigt hatten, bis spätestens in drei Jahren eine neue Rechtsformation bilden zu wollen. Laut Impressum zeichnet der Bundesvorsitzende Rolf Schlierer für den nordrhein-westfälischen REP-Internetauftritt verantwortlich, erreichbar über die Bundesgeschäftsstelle in Bad Füssing. Bei der wiederum führt der bayerische Landesvorsitzende und geschäftsführende stellvertretende Bundesvorsitzende Johann Gärtner Regie. Gärtners Landesverband war es im Übrigen, der von den „pro“-Verantwortlichen im Frühjahr ausdrücklich eine „Klarstellung“ verlangt hatte, dass diese nicht mit einer eigenen Organisation in Bayern „wildern“ würden. (ts)
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