RECKLINGHAUSEN/DÜSSELDORF – Eine knappe Woche nachdem „Die Freiheit“ einen NRW-Landesverband gegründet hat*, veröffentlichte die Partei am Freitag erstmals einen eigenen Bericht über die Veranstaltung – einen mit deutlichen Lücken. Wer mehr über die Partei erfahren will, wurde in der zurückliegenden Woche bei diversen Medien besser bedient.
Nichts erfährt der Leser des parteioffiziellen Berichts darüber, welche personellen Alternativen bei der Wahl des Vorsitzenden und seiner beiden Stellvertreter zur Wahl standen. Nicht eingegangen wird auch auf die Hintergründe der Diskussion, die schließlich dazu führten, dass sich eine Mehrheit dafür aussprach, Doppelmitgliedschaften in anderen Parteien zu ermöglichen. Dies schließt die Bundesssatzung der Partei bisher aus. Thematisiert wird schließlich überhaupt nicht die Frage einer Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen Lokalpartei „Unabhängige-Bürger-Partei“ (UBP) und die politische Rolle, die deren stellvertretende Vorsitzende Claudia Ludwig bei der „Freiheit“ spielte und in der Zukunft zu spielen gedenkt – eine Frage, die in der zurückliegenden Woche wiederholt die lokalen Medien im Kreis Recklinghausen beschäftigte.**
Detaillierter wird der Bericht dafür an anderen Stellen. So, wenn mitgeteilt wird, wer den Tischschmuck besorgt hat. Immerhin wird berichtet, dass exakt 67 „ordentliche Vollmitglieder“ – die Partei kennt auch den Status des „Fördermitglieds“ – an der Veranstaltung teilnahmen. Insgesamt soll die Partei in NRW über 370 Mitglieder verfügen.
„Umstritten“ sei die Frage der Doppelmitgliedschaften gewesen, heißt es: „Diese Diskussion wurde sehr leidenschaftlich und mit vielen Zwischenrufen geführt.“ Hintergründe? Inhalte? Fehlanzeige.
Drei Kandidaten stellten sich dem „Freiheit“-Bericht zufolge bei der Wahl des Landesvorsitzenden zur Abstimmung. Andreas Pokaldek habe sich „mit mehr als absoluter Mehrheit“ gegen die beiden Alternativkandidaten durchgesetzt, heißt es. Die beiden Unterlegenen versuchten dann ihr Glück erneut bei der Wahl der beiden Stellvertreter. Ob es dabei nur um persönliche Ambitionen ging oder um politisch-inhaltliche Alternativen, bleibt unerwähnt – wie so manches andere auch. (ts)
* /nrwrex/2011/10/nrw-die-freiheit-gr-ndet-landesverband
** /nrwrex/2011/10/presseschau-ubpler-dr-ngen-sich-der-freiheit-auf
und
/nrwrex/2011/10/presseschau-ubp-sucht-nach-kooperationspartnern-f-r-die-landtagswahl-erg-nzt