REMSCHEID – An diesem Samstag will „pro NRW“ in Köln-Kalk demonstrieren*. Und auch für den kommenden Samstag hat die selbst ernannte „Bürgerbewegung“ Aktivitäten angekündigt, dann in Remscheid.
„Bergischer Aktionstag“ nennt die extrem rechte Partei mit dem Hang zur notorischen Übertreibung die Aktivitäten, die für den 26. November geplant sind. Der Aktionstag soll sich gegen „das Bauvorhaben der Prunk- und Protzmoschee der radikalislamischen Ditib“ richten. Angekündigt werden eine Flugblattverteilung sowie „mehrere Infostände“.
Nach Informationen von „NRW rechtsaußen“ ist freilich aktuell für diesen Tag bislang nur ein Infostand angemeldet, der von 9 bis 13 Uhr am Kreishaus in Remscheid-Lennep stehen soll. In der Planung sind demnach aber zwei weitere Infostände an anderen Terminen: am Dienstag, 23. November, vor dem Allee-Center in der Remscheider Stadtnitte sowie am Mittwoch, 30. November, in Remscheid-Lüttringhausen am alten Rathaus.
Nicht überwunden hat die angebliche „Bürgerbewegung“ offenbar ihre personelle Schwäche in Remscheid. Als Ansprechpartner für den „Bergischen Aktionstag“ fungieren der Bezirksvorsitzende für das Bergische Land, Udo Schäfer aus Radevormwald, sowie die Wuppertaler Kreisvorsitzende Claudia Gehrhardt.
Im Juni hatte „pro NRW“ berichtet, man habe einen „Kreisverantwortlichen“ gefunden.** Noch in diesem Jahr solle offiziell ein Kreisverband gegründet werden. Über die Aktivitäten des nicht namentlich genannten „Kreisverantwortlichen“ oder über die Gründung eines Kreisverbandes – dies wäre der mittlerweile mindestens dritte Versuch in Remscheid – ist seither nichts mehr bekannt geworden.
Eigentlich findet die extrem rechte, angebliche „Bürgerbewegung“ dort vergleichsweise gute Ausgangsbedingungen vor. Bei der Landtagswahl im Mai 2010 holten die Rechtspopulisten in Remscheid 3,6 Prozent der Stimmen, das siebtbeste Ergebnis landesweit. Nach Informationen von „NRW rechtsaußen“ zählte „pro NRW“ Ende vorigen Jahres elf Mitglieder in der 110.000-Einwohner-Stadt. Das ist zwar im Vergleich mit den demokratischen Parteien vor Ort eine äußerst niedrige Zahl, für „pro NRW“ aber immerhin ein überdurchschnittlicher Wert. Ebenfalls nicht unwichtig für die Rechtspopulisten: Drei sogenannte „aktive Spender“ aus Remscheid standen zum Jahreswechsel in einer internen Kartei.
Allerdings hat es „pro NRW“ in Remscheid mit Konkurrenz aus dem Lager der extremen Rechten zu tun. Sowohl die NPD als auch die Reste der nordrhein-westfälischen „Republikaner“ haben dort eigene Aktivitäten – ebenfalls mit antiislamischer Propaganda – angekündigt.*** (ts)
* /nrwrex/2011/10/k-pro-will-gegen-autonomes-zentrum-demonstrieren
und
/nrwrex/2011/11/presseschau-pro-k-ln-darf-kalk-demonstrieren
** /nrwrex/2011/06/rs-neuer-anlauf-f-r-pro-nrw-kreisverband
*** http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/islamistisches-prachtbauwerk
und
/nrwrex/2011/10/rs-republikaner-wollen-pro-nrw-auch-remscheid-konkurrenz-machen