KÖLN – „Pro Köln“ jubiliert: Offenbar mit einer Stimme aus den Reihen der CDU wurde mit Rita Krause eine Vertreterin der extrem rechten „Bürgerbewegung“ zur stellvertretenden Sprecherin der Seniorenvertretung im Stadtteil Ehrenfeld gewählt.
Wichtig ist die Funktion nicht. Wichtiger ist die symbolische Wirkung, über die sich die Rechtspopulisten nun freuen. Möglich geworden sei die Wahl Krauses, die für die selbst ernannte „Bürgerbewegung“ auch dem Ratsausschuss für Kunst und Kultur als beratendes Mitglied angehört, durch eine „bürgerliche Mehrheit“ in der Ehrenfelder Seniorenvertretung, heißt es bei „pro Köln“.
Wie die Kölner Internetzeitung „report-k“ berichtet, verfügen CDU und „pro Köln“ über jeweils zwei der insgesamt sechs Mandate in dem Gremium.* Das Internetportal meldet, dass eines der Unionsmitglieder bei der Wahl Krauses für die „pro Köln“-Kandidatin votiert habe; ein weiteres Unionsmitglied habe sich der Stimme enthalten.** Die beiden anderen Mitglieder der Seniorenvertretung hatten nach eigenem Bekunden gegen Krause gestimmt.
„Pro Köln“-Stadtrat Jörg Uckermann macht sich nun weitergehende Hoffnungen. Das Abstimmungsergebnis zeige, „was bei entsprechenden Mehrheiten alles möglich ist“. Auch angesichts des „weiteren bundesweiten Atomisierungsprozesses der FDP“ seien in Köln auf absehbare Zeit nur mit Hilfe seiner Gruppierung „bürgerliche Mehrheiten“ möglich. Grundsätzlich stehe die „Bürgerbewegung“ dieser Möglichkeit „positiv gegenüber, wenn dadurch vernünftige Inhalte oder Personalentscheidungen auf den Weg gebracht werden können“. (ts)
* Neben Rita Krause (61) gehört mit Waldemar Staudenherz (68) ein zweites „pro“-Mitglied der Ehrenfelder Seniorenvertretung an.