DUISBURG – Die extrem rechte „Bürgerbewegung pro NRW“, will vom Abwahlverfahren gegen Duisburgs CDU-Bürgermeister Adolf Sauerland politisch profitieren.
„Maßgeblich unterstützt“ werde das Abwahlverfahren von der „Bürgerbewegung“, heißt es in einer Mitteilung der Partei in der „pro NRW“-typischen, ungebremsten Übertreibung. Falls die Initiative Erfolg habe, sei dies „natürlich eine gute Chance, mit einem eigenen Oberbürgermeisterkandidaten Flagge für PRO NRW zu zeigen und den nötigen Schwung für die Kommunalwahl aufzunehmen“.
Bei jener Stadtratswahl im Jahr 2014 dann stehe „dem Einzug in das Duisburger Rathaus in Fraktionsstärke nichts mehr im Wege“, meinte der stellvertretende „pro NRW“-Vorsitzende Jörg Uckermann bei einem Kreisverbandstreffen der selbst ernannten „Bürgerbewegung“ in dieser Woche. Immerhin, so Uckermann, sei es bei der Landtagswahl 2010 „schon sehr erfolgreich gelungen, in einigen Wahlkreisen die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen“.
Auch dies gehört zu den „bürgerbewegten“ Übertreibungen. Tatsächlich erreichte „pro NRW“ in den vier Landtagswahlkreisen 2,9, 3,9, 3,8 und 4,6 der Zweitstimmen. Lediglich eine Direktkandidatin (die Leverkusenerin Susanne Kutzner im Wahlkreis Duisburg IV) schaffte bei den für das Gesamtergebnis letztlich irrelevanten Erststimmen den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde (5,2 %).
Richtig ist aber, dass „pro NRW“ 2010 in Duisburg ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis erzielte. Dabei profitierten die Rechtspopulisten seinerzeit unter anderem von den drastischen Verlusten, die NPD und „Republikaner“ in der Stadt hinnehmen mussten. Die NPD halbierte ihr Ergebnis in etwa; die „Republikaner“ sackten noch deutlicher ab.
Aufgefallen war „pro NRW“ in Duisburg vor allem durch die fehlende personelle Kontinuität an der Spitze. Auf die „Kreisbeauftragten“ – zunächst Erich Christ, dann ab Januar 2010 Peter Klein – folgte im Juli 2010 der erste gewählte Kreisvorsitzende Erich Christ, der im Frühjahr 2011 durch Peter Gessner abgelöst wurde, ehe nach nur viereinhalb Monaten Thorsten Contini den Vorsitz übernahm. (ts)
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