BOCHUM/RADEVORMWALD – Die NRW-NPD hat sich mit dem neonazistischen „Freundeskreis Rade“ solidarisch erklärt. Auch finanziell will man helfen. „Ausdrücklich nicht solidarisieren“ mag sich die Partei hingegen „mit den Bücklingen von ,Pro-NRW’“.
Wie berichtet, hatten Polizei und Staatsanwaltschaft in der vorigen Woche eine Razzia gegen die Neonazis aus dem Oberbergischen Kreis gestartet.* Durchsucht wurde auch das Fraktionsbüro von „pro NRW“ in Radevormwald. „Pro“-Fraktionschef Tobias Ronsdorf gehört zu dem Personenkreis, gegen den sich die Ermittlungen richten. In Radevormwald sind die Szenen „parteifreier“ Neonazis und jüngerer „pro NRW“-Mitglieder und -Anhänger offenbar eng miteinander verquickt, befinden Beobachter des Geschehens.
NPD-Landeschef Claus Cremer vermutet als Hintergrund der Ermittlungen gegen den „Freundeskreis“ einen „Hass auf alles Nationale“. Die NPD sei bereit, den „Rechtskampf der nationalen Aktivisten zu unterstützen“ – auch finanziell, wie die Partei ankündigte.
Ausgeschlossen von einer Unterstützung der NPD – und sei sie nur verbal – ist erwartungsgemäß derweil „pro NRW“. Die Partei sei eine „pseudonationale Gruppierung“, ließ die NPD wissen. Cremer hält der Konkurrenzpartei im Spektrum der extremen Rechten vor, sie habe gar „in einer ersten Stellungnahme eine Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft zugesichert, um den ,neonazistischen Sumpf in NRW trocken zu legen’“. Cremer schimpft: „Kurzsichtig und anbiedernd“ seien die führenden Personen bei „pro NRW“. (ts)
* http://www.mbr-koeln.de/2012/04/25/razzien-gegen-neonazistischen-freundeskreis-rade/