D: NPD-"Flaggschiff" in Düsseldorf

Düsseldorf - Nach Kundgebungen in Bielefeld, Münster, Dortmund und Bochum war als fünfte NRW-Stadt heute Mittag die Landeshauptstadt Düsseldorf das Ziel des sich auf „Deutschlandfahrt“ befindlichen und von der NPD großmäulig als „Flaggschiff“ titulierten 7,5-Tonners.

Einstellige TeilnehmerInnenzahl

Doch gerade einmal neun Personen - ausschließlich Männer -  hatte die NPD heute einschließlich ihres Fahrers in Düsseldorf auf die Beine gestellt, unter ihnen niemand aus Düsseldorf. Der Düsseldorfer Kreisverband hatte die lokale Kundgebung nicht einmal beworben. Und auch der von der NPD als Redner angekündigte NPD-Landesvorsitzende Claus Cremer ließ sich - im Gegensatz zur Vorwoche - erst gar nicht blicken. Über die Gründe lässt der ansonsten als eher geschwätzig bekannte Bochumer seine überschaubare Fangemeinde im Unklaren. Dass er dem „Kümmerer“-Flügel der NPD, der eine „seriöse Radikalität“ propagiert, nicht gerade als Aushängeschild dient, ist allerdings bekannt. So dürfte auch die Berichterstattung der nordrhein-westfälischen NPD über die Kundgebung in Münster nicht gerade auf große Gegenliebe beim amtierenden Parteivorsitzenden Holger Apfel stoßen. In NPD-Reihen „für Heiterkeit“ gesorgt habe – so ist dem Bericht zu entnehmen – eine junge Gegendemonstrantin, die durch einen Flaschenwurf eine Kopfverletzung erlitt.

Keine Öffentlichkeitswirksamkeit

Der für Düsseldorf angekündigte Ort in zentraler Lage konnte aufgrund der dortigen Präsenz von GegendemonstrantInnen nicht angefahren werden. Über Schleichwege und mit Verspätung gelangte das Flaggschiff nebst Begleitfahrzeug letztendlich auf einen Platz nahe der Rheinuferpromenade in der Düsseldorfer Altstadt. Doch auch hier bekundeten zirka 150 GegendemonstrantInnen lautstark ihren Unmut. Eine Öffentlichkeit erreichten die Reden der NPD-Bundesvorstandsmitglieder Matthias Faust und Arne Schimmer nicht.
Nächste Station der NPD ist heute Nachmittag Duisburg-Walsum. Am morgigen Dienstag sind Solingen und Köln an der Reihe, am Mittwoch geht es nach Bonn. Mittwochnachmittag verlässt das „Flaggschiff“ NRW mit Fahrtrichtung Trier.