SOLINGEN/DORMAGEN (RHEINKREIS NEUSS) - Zum neuen Kreisbeauftragten für die Stadt Solingen hat "pro NRW" Stephan Hövels benannt. Dies teilte die Partei heute mit. Hövels war bis vor Kurzem "pro NRW"-Ratsherr in Dormagen (Rheinkreis Neuss). "Rein familiäre Gründe" hätten ihn bewogen, so Hövels in einem heute veröffentlichen Interview der Marke "pro-interviewt-pro", sein "Mandat als Stadtrat in Dormagen aufzugeben und nach Solingen zu ziehen". Er habe "eine super Zeit als Dormagener Stadtrat" gehabt und wünsche seinem "Nachfolger viel Glück".
Nachfolger?
Die Frage bleibt, wer denn Nachfolger von Hövels wird bzw. werden könnte. Der im Streit aus der Partei ausgetretene ehemalige "pro NRW"-Vize Ronald Micklich will "aus zuverlässiger Quelle" recherchiert haben, dass "Pro-Dormagen keinen Nachrücker/in benennen" könne: „Einige der Listenplatzinhaber seien mittlerweile aus der Partei ausgetreten, andere wollen nicht nachrücken“, habe er erfahren. Sollte das stimmen, bliebe "pro NRW" ein Sitz in Dormagen (Daniel Schöppe), der Fraktionsstatus wäre dahin.
"Viel Arbeit"
In Solingen würde es "erst mal viel Arbeit" für ihn geben, so Hövels. Damit hat er zweifelsfrei Recht, die Solinger Kreisstruktur ist quasi nicht existent, bis heute hat man sich vom letzten Schiffsbruch nicht erholt. Nachdem nach zweijährigen Bemühungen Anfang Februar 2010 mit Tobias Nass endlich ein Mann für das Amt des Kreisvorsitzenden gefunden war, musste man ihn noch im gleichen Jahr aufgrund seiner offenkundigen Nähe zur NPD und zu den "Autonomen Nationalisten" wieder entsorgen. Seitdem herrscht Funkstille in Solingen, Wahlkampfkundgebungen und Demonstrationen von "pro NRW" wurden allesamt von außen organisiert.