OBERBERGISCHER KREIS - Die neonazistische Gruppierung "Freie Kräfte Oberberg" ruft seit gestern auf ihrer Homepage "zur Teilnahme am Schweigemarsch in Bergneustadt" auf. SympathisantInnen werden gebeten, "in neutraler Kleidung" zu erscheinen. Die jährlich stattfindende Abendveranstaltung der lokalen SPD und Grünen in der östlich von Gummersbach gelegenen 19.000-EinwohnerInnen-Stadt steht unter dem Motto "Für Frieden und gegen Krieg, Gewalt und Terror!"
"Mit der rot-grünen Machtergreifung 1998" habe "ein dunkles Kapitel der Bundesrepublik Deutschland" begonnen, so die FK Oberberg. "Gegen den Willen der Bevölkerung" hätten die "charismatischen Führer Gerhard Schröder und Joseph Fischer Marschbefehle" gegeben, "im Kosovo und in Afghanistan" hätten "deutsche Soldaten das erste Mal seit dem zweiten Weltkrieg wieder auf Menschen schießen und um ihr eigenes Leben bangen" müssen. "Staatlicher Terror" sei aber auch "vor der Haustür angekommen", im März 2012 seien "24 Mitglieder des 'Aktionsbüro Mittelrhein' ohne konkrete Tatvorwürfe festgenommen" worden. "Noch immer" würden "sich Personen dieser politischen Gruppe ohne Verurteilung in Gefangenschaft" befinden.
Nicht auf „demokratischem Wege“
Die Gruppierung FK Oberberg - eine der wenigen noch nicht in die Partei "Die Rechte" überführten aktiven "Freien Kameradschaften" im Rheinland - ist fest in das Netzwerk der rheinländischen Neonazi-Szene eingebunden. „Wir glauben nicht daran, dass Wahlen etwas verändern können“, heißt es in ihrer Selbstdarstellung. Man gebe sich nicht der Illusion hin, auf „demokratischem Wege Veränderungen zu erreichen“.
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Lesetipp zu den FK Oberberg:
Torben Heine: Nicht auf „demokratischem Wege“: Die „Freien Kräfte Oberberg“. In: LOTTA – antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen, Ausgabe #52, Sommer 2013, S. 26-27. Nur in der Druckversion erhältlich, nähere Infos hier.