RHEIN-KREIS-NEUSS - Die Gründung eines Ortsverbandes Neuss/Grevenbroich innerhalb ihres Kreisverbandes Düsseldorf/Mettmann/Solingen meldete Ende letzter Woche die neonazistische Partei "Die Rechte". Eigenangaben des Kreisverbandes vom 8. November zufolge wurde die Gründung des neuen Ortsverbandes auf einer Saalveranstaltung in Mettmann vollzogen. Namen von FunktionsträgerInnen werden nicht genannt.
"Rückzugsraum" Grevenbroich
"Die Ausweitung auf die kreisangehörige Stadt Grevenbroich verwundert nicht, da diese mit ihren umliegenden Gemeinden seit geraumer Zeit als Rückzugsraum für unter anderem bundesweit agierende Neonazis gilt", schreibt hierzu die "Antifaschistische Aktion Neuss", offenbar in Anspielung auf den in Grevenbroich lebenden Neonazi-Kader Christian Malcoci, dessen drei Söhne Timm, Karl und Robert ebenfalls in der Neonazi-Szene aktiv sind. Die Grevenboicher Neonazi-Szene gilt als die aktivste im Rhein-Kreis Neuss. 2009 kandidierte hier die NPD bei den Kommunalwahlen zum Stadtrat, scheiterte aber ebenso wie bei ihrem zeitgleichen Antritt zum Kreistag mit 0,3 bzw. 0,5 Prozent, zumal sie in Grevenbroich nur 7 von 25 und im Kreisgebiet nur 20 von 33 Wahlbezirke abdecken konnte. Als Spitzenkandidat trat auf beiden Listen der Grevenbroicher Torsten Mols an, den man auch heute noch auf Neonazi-Aufmärschen antrifft. Im Herbst 2009 bildete sich zudem eine Gruppe "Autonome Nationalisten im Rheinkreis Neuss", ebenfalls mit Schwerpunkt auf Grevenbroich, die aber schon seit längerem nicht mehr unter diesem Namen in Erscheinung tritt.