DÜSSELDORF - Für den 6. September kündigt die „Division Hexagon“ von „Blood & Honour“ aus Frankreich ein so genanntes ISD-Memorial Konzert an, im Line Up wird auch die Düsseldorfer Band „Non Plus Ultra“ angekündigt. ISD steht für „Ian Stuart Donaldson“, den Sänger der in der Neonaziszene legendären RechtsRock-Band „Skrewdriver“ und Gründer des internationalen Neonazi-Musiknetzwerkes „Blood & Honour“. Es handelt sich bei diesen Konzerten um die wichtigsten Events der neonazistischen Musik-Szene.
„Non Plus Ultra“ aus Düsseldorf
„Besucht ihr die ISD Memorials oder spielt Ihr sogar selbst dort?“, wurde „Non Plus Ultra“ im Interview mit der neonazistischen Website „isd28“ schon vor Jahren gefragt. „Also ich für meinen fall bin seid 2000 jedes Jahr dabei und spielen würden wir auf jeden Fall wenn man uns fragen würde (sic!)“ antwortete „Spieß“, der Sänger der Band. 2010 war es dann das erste Mal soweit, „Non Plus Ultra“ spielte auf einem ISD-Konzert der „Blood & Honour" Divisionen Vlaanderen and Nederland in Belgien. Vier Jahre später soll die Düsseldorfer Band erneut für das „Blood & Honour"-Netzwerk auftreten, dieses mal bei einem ISD-Konzert in Frankreich. Dass „Non Plus Ultra" auf einem ISD-Konzert auftreten soll verwundert, haben die Gedenkkonzerte für den „Gründer“ und „Übervater“ der Szene doch eine besondere Bedeutung. Ganz im Gegensatz zu „Non Plus Ultra“. Die 2004 gegründete Band veröffentlichte bislang lediglich 2008 die Demo-CD „Kurz und Bündig" beim Label „Streetfight Records“. Das Demo wurde wegen schlichter Liedtexte wie „Wir sind Non Plus Ultra – Härter noch als Solinger Stahl. Wir sind Non Plus Ultra – Kurz und Bündig, Rechtsrsadikal“ und des mäßigen musikalischen Könnens der Bandmitglieder in der Szene eher belächelt denn gefeiert. Der letzte bekannte Auftritt der Band datiert zudem auf 2012.
Eingebunden in das internationale „Blood and Honour“-Netzwerk
Dass „Non Plus Ultra“ dennoch neben den profilierten Bands „The Bully Boys“ aus den USA und der französischen Band „Brutal Combat“ auf der Bühne steht, kann nur als Ausdruck der guten Beziehung zum internationalen „Blood & Honour“-Netzwerk gewertet werden. Zwischen 2010 und 2012 trat „Non Plus UItra“ annähernd zehn Mal im Ausland auf. Beworben wurden Konzerte in Spanien, Portugal, Belgien, der Niederlande und Frankreich. Noch interessanter ist, dass allein fünf dieser Konzerte von dem in Deutschland seit 2000 verbotenen „Blood & Honour“-Netzwerk organisiert wurden. Sie fanden in Frankreich und Belgien statt. Die Verbindungen zu den dortigen „Blood & Honour“-Divisionen hatte nicht zuletzt der 2007 als V-Mann des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes enttarnte Sebastian Seemann aus Lünen aufgebaut. Er war zeitweise in zentraler Position für die Organisation dieser Konzerte verantwortlich. Auch andere nordrhein-westfälische Neonazis pflegen weiterhin gute Kontakte zu den „Blood & Honour“-Gruppen im benachbarten Ausland. So sprachen im April diesen Jahres der Aachener Renè Laube, ehemaliger Anführer der „Kameradschaft Aachener Land“, und der Düsseldorfer Sven Skoda, nominierter „Spitzenkandidat“ von „Die Rechte“ zur Europawahl 2014, auf einer von „Blood & Honour Nederland“ organisierten Veranstaltung zum „Führergeburtstag“, an der nach Angaben der Veranstalter 100 Neonazis teilnahmen. Dort hielt auch ein anderer Deutscher eine Rede: Michael Krick, vor vielen Jahren aus Dortmund in die Niederlande verzogen. Er gilt als Mitglied des niederländischen „Combat 18“-Ablegers „Racial Volunteer Force“.