Artikel aus dem Ressort Extreme Rechte

Neonazismus in Dortmund — ein aktueller Überblick

Dortmund ist nach wie vor bundesweit eines der attraktivsten Ziele für Neonazis, weiterhin ziehen zahlreiche Neonazis in die Ruhrgebietsstadt. Nach dem Verbot des „Nationalen Widerstands Dortmund“ (NWDO) hat sich die Szene nicht nur in der Partei „Die Rechte“ reorganisiert. Auch neue Gruppen sind entstanden.

Rassistische Mobilisierungen nach Kandel

Am 27. Dezember 2017 wurde eine junge Frau von ihrem Ex-Freund in einer Apotheke in Kandel (Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz) erstochen. Aufgrund des Aufenthaltsstatus’ des Täters wird diese Tat von der extremen Rechten instrumentalisiert, um gegen Geflüchtete und die Bundesregierung Stimmung zu machen. Inzwischen ist ein Streit entbrannt um die Vorherrschaft über die rechte Kandel-Mobilisierung — eine der größten Mobilisierungen der extremen Rechten in Westdeutschland seit Gründung der BRD.

Aktueller Erkenntnisstand bei der Aufklärung des Wehrhahn-Anschlags

Am 25. Januar 2018 startete vor dem Landgericht Düsseldorf der Prozess gegen Ralf S. (51) aus Ratingen (Kreis Mettmann) bei Düsseldorf. Ein Urteil wird nach 41 Prozesstagen im Juli erwartet, 18 Jahre, nachdem im Zugangsbereich des S-Bahnhofs Wehrhahn an der Düsseldorfer Ackerstraße eine Rohrbombe explodierte und zehn Menschen — teilweise lebensgefährlich — verletzte. Ein Update mit Stand 18. April 2018 — kurz vor dem 19. Prozesstag.

„Neue Rechte“ und Neonazis auf der Frankfurter Buchmesse

Der Auftritt des neurechten „Antaios-Verlages“ war das beherrschende Thema auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt am Main. Verlag und AnhängerInnen nutzten die ihnen gebotene Bühne zur Selbstinszenierung.

Onlineausgabe |
Hammer Neonazis auf dem Dach ihres Zentrums am 3. Oktober 2017
Neonazismus in Hamm – ein aktueller Überblick

Behörden und Lokalmedien sind sich einig: Die Neonazi-Szene im westfälischen Hamm befinde sich auf dem Rückzug. Dabei haben sich lediglich die Schwerpunkte der Szene verschoben. Statt Parteiaufbau setzt man aktuell auf die Festigung einer rechten Erlebniswelt. In keiner anderen NRW-Stadt fanden in den letzten zwei Jahren so viele Rechtsrock-Events statt.

Foto: Belltower News
"Division Germania" in Themar. Links: Bandleader Andreas Koroschetz.
RechtsRock aus NRW beim „Sturm auf Themar“

Am 15. Juli 2017 fand in Themar (Thüringen) eines der größten RechtsRock-Konzerte in der Bundesrepublik statt. Unter dem Motto „Rock gegen Überfremdung II“ kamen spektrenübergreifend rund 6.000 Neonazis zusammen. RechtsRock-Protagonisten aus NRW spielten bei dem Event eine wichtige Rolle.

Der Tatort des Mordes an Blanka Zmigrod in Frankfurt.
Rechtsterrorist muss sich für den Mord an einer Frankfurter Jüdin verantworten

25 Jahre nach dem Mord an der Frankfurter Jüdin Blanka Zmigrod wird John Ausonius angeklagt. Bereits im Januar 1994 wurde er in Schweden zu lebenslanger Haft verurteilt, da er auf elf Menschen geschossen und hierbei eine Person getötet hatte.

Foto: Screenshot
Das neue Agitationsfeld des Vereins „Volkshilfe e.V.“ im Kreis Gütersloh

Ob Umweltverschmutzungschutz, Obdachlosigkeitenhilfe oder Armut: Es gibt scheinbar kein gesellschaftliches Problem, dem sich die „Volkshilfe“ nicht annimmt. Doch der oberflächlich harmlos wirkende Verein wird von einschlägig bekannten und organisierten Neonazis betrieben (vgl. LOTTA #61). Nach dem Umzug ihres Vorsitzenden Achim Kemper haben sich die Aktivitäten der in Osnabrück (Niedersachsen) gegründeten „Volkshilfe“ nach Ostwestfalen- Lippe (NRW) verlagert.

Prozess gegen das „Aktionsbüro Mittelrhein“ am Ende?

Nach fünf Jahren und 337 Verhandlungstagen endete der Prozess gegen die Neonazis vom „Aktionsbüro Mittelrhein“ (ABM) vor dem Landgericht Koblenz durch Einstellung. Diese ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Roy Godenau (l.), Michèle Renouf (m.) und Richard Edmonds (r.) beim Trauermarsch in Bad Nenndorf 2013.
Der „Reichshof“ nach Manfred Roeders Tod

Manfred Roeder war eine der schillerndsten Personen der hessischen Naziszene. Lotta hatte zuletzt im Winter 2011/2012 (Ausgabe #46) ausführlich über ihn berichtet. Mit seinem „Reichshof“, den er gerne als „Keimzelle des Reiches“ bezeichnete, hatte er im hessischen Schwarzenborn/Knüll (Schwalm-Eder-Kreis) ein wichtiges Zentrum für die extreme Rechte geschaffen. Aufgrund Roeders zunehmenden geistigen Verfalls bestand Hoffnung, dass der Hof an Bedeutung verlieren würde. Das Gegenteil ist der Fall, obwohl Roeder zwischenzeitlich verstorben ist.