Artikel aus dem Ressort Geschichte

Von Konzentrationslagern und Vernichtungslagern

Das Wort „Lager“ ruft in unseren Breiten unweigerlich Assoziationen mit den nationalsozialistischen Konzentrationslagern hervor. Für diese steht wiederum Auschwitz als Beispiel und Symbol. So hilfreich diese in vielen Köpfen fest verankerte Assoziationskette für das Wachhalten der Erinnerung an Shoa und glücklicherweise mittlerweile auch Porajmos – der nationalsozialistische Völkermord an den europäischen Sinti und Roma – ist, so viele Schwierigkeiten bringt die Verengung des Begriffes „Lager“ bzw. „Konzentrationslager“ oftmals mit sich, denn mit dem Wissen um Unterschiede und Gemeinsamkeiten der nationalsozialistischen und anderer Zwangslager gehen so auch viele wertvolle Argumente verloren. Gute Gründe, einmal der Frage nachzugehen, wie sich Konzentrations- und Vernichtungslager untereinander und von anderen Lagern unterscheiden.

Vor 70 Jahren löschten deutsche Soldaten das französische Dorf Oradour aus

Die Trauergemeinde, die sich am 19. Januar 1971 auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof versammelt hatte, war beeindruckend. Zu Grabe getragen wurde der im Alter von 65 Jahren verstorbene Bauunternehmer Heinrich Lammerding. Rund 500 Menschen kamen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Etliche Redner würdigen Lammerdings Verdienste. In den Ansprachen wurde deutlich, dass nicht nur ein lokaler Protagonist des Wirtschaftswunders geehrt wurde, sondern auch ein Veteran des Zweiten Weltkriegs.

Interview mit Sally Perel

„Ich war Hitlerjunge Salomon“, die Geschichte des jüdischen Jungen Sally Perel, der den Nationalsozialismus unter falscher Identität in der Uniform seiner Feinde überlebte, ist heute eines der meistgelesenen Bücher im Schulunterricht zum Thema Nationalsozialismus und wurde 1990 verfilmt. Als einer der letzten Zeitzeugen besucht Sally Perel seit Jahren auf Lesetouren Schulen in Deutschland. Wir haben Sally getroffen und über sein Leben als Hitlerjunge und seinen Umgang mit der Vergangenheit gesprochen.

Das Warschauer Ghetto und der Aufstand – Teil II

Nachdem die Deutschen 300.000 Menschen deportiert und ermordet haben, verbleiben im Ghetto noch rund 60.000 Menschen. Die Überlebenden glauben nicht mehr daran, dass es eine Überlebenschance für sie gibt und beginnen energisch, einen Aufstand gegen die Nazis vorzubereiten. Im April 1943 ist es soweit. Die Widerstandskämpfer_innen liefern den Deutschen, die das Ghetto endgültig räumen wollen, einen erbitterten Kampf. 

Das Warschauer Ghetto und der Aufstand – Teil I

Am 19. April dieses Jahres jährte sich der Beginn des Aufstands im Warschauer Ghetto zum 70. Mal. Das Ghetto in der polnischen Hauptstadt war das größte, das die Nationalsozialisten eingerichtet hatten. Es war nicht das einzige, in dem die Jüdinnen und Juden sich bewaffnet gegen die Deutschen wehrten. Allerdings hat der Widerstand nirgends ein solches Ausmaß angenommen. Schlecht ausgerüstet und mit wenigen Kämpfern gelang es den jüdischen Organisationen, den Deutschen über Wochen erbitterte Gefechte zu liefern.

Kontroverse Debatten um einen NS-Künstler

In den letzten Monaten sorgen Werke des Künstlers Adolf Wamper in mehreren Städten für hitzige Diskussionen. Im Mittelpunkt der Debatten steht jedoch überwiegend das Leben Wampers und nicht seine Kunst.

Zur Geschichte migrantischer Kämpfe in Deutschland – Der „Fordstreik“ 1973

Am Nachmittag des 24. August 1973 standen die Fließbänder in der Halle Y der Fordwerke in Köln-Niehl still. Die in der Endmontage beschäftigten überwiegend türkischen ArbeiterInnen hatten die Maschinen angehalten. Kein Fahrzeug verließ an diesem Freitag mehr die Fabrik. Im Laufe des Tages hatte sich ein Streikaufruf wie ein Lauffeuer im Betrieb verbreitet. Rund 8.000 ArbeiterInnen traten in den Ausstand – unorganisiert und spontan.

Das Ende der Weimarer Republik

„In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrückt, daß er quietscht.“ Diese Worte werden Franz von Papen zugewiesen, der sie einem Bekannten kurz nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler anvertraut haben soll. Dass hier ein hohes Maß an Selbstüberschätzung vorlag, sollten die kommenden Monate beweisen. Doch das Verhältnis zwischen Konservativen und Nationalsozialisten war nicht allein von Konkurrenz, sondern vielmehr von ideologischen Überschneidungen und Bündnissen geprägt.

Zur Frühgeschichte der FDP in Nordrhein-Westfalen

Ende Februar 1956 überschlugen sich in der NRW-Landespolitik die Ereignisse. Durch ein konstruktives Misstrauensvotum wurde Ministerpräsident Karl Arnold (CDU) gestürzt. Abgeordnete der FDP und des Zentrums waren aus der Regierungskoalition mit der Union ausgeschert und hatten den SPD-Kandidaten Fritz Steinhoff (SPD) ins Amt gehoben. Der Koalitionsbruch kam einem kleinen politischen Erdbeben gleich.