Unbedingte Solidarität
1.) eine solidarische Praxis, die sich nicht in der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe erschöpfe, sei diese nun auf das Geschlecht, die Herkunft oder Klasse bezogen; 2.) eine Praxis, die nicht als „Tauschgeschäft“ in Form einer Kosten-Nutzen-Rechnung an Bedingungen geknüpft wird und 3.) als emphatische Haltung für ein bedingungsloses Eintreten für solidarische Beziehungen im gemeinsamen Ringen um gerechte Gesellschaftsbeziehungen. Gewissermaßen kann dieser Band als inhaltliche Weiterentwicklung der Debatte um Identitätspolitik verstanden werden, zu der das Herausgeber*innen-Duo schon einen Sammelband veröffentlicht hat.
Miteinander statt gegeneinander heißt hier die Devise: Ein vielfältigerer Autor*innenkreis verdeutlicht anhand unterschiedlicher aktueller Themenfelder die Bedeutung und Notwendigkeit solidarischer Praxis im Spannungsfeld von Klassen-, Herkunfts- und Geschlechterfragen — eine wohltuende Orientierungshilfe für linke Praxis in Zeiten gesellschaftlicher Entsolidarisierung!
Lea Susemichel und Jens Kastner (Hg.): Unbedingte Solidarität Unrast-Verlag, Münster 2021 312 Seiten, 19,80 Euro.