Bei den Überlegungen zu diesem Schwerpunkt ging es uns besonders um Veränderungen in der Neonazi-Szene — mit Fokus auf NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die NPD ist nahezu bedeutungslos geworden und hängt, von den vielen „Freien Kameradschaften“ der 2000er Jahre ist fast nichts übriggeblieben, wobei sich einige in die überregional bedeutungslose Minipartei Die Rechte gerettet haben. Die Szene ist älter, sogar alt geworden. Wo also sind sie hin, die organisierten Neonazis, wie sieht es mit dem Nachwuchs aus und wo wird dieser rekrutiert? Und was bedeutet eigentlich heute „organisiert“? Solche und andere Fragen haben wir uns gestellt. Das Ergebnis sehen wir als erste Annäherung an das Thema an — und als Start für eine weitere Auseinandersetzung, in welcher Form auch immer. Welche Beobachtungen habt ihr in euren Regionen mit Blick auf die Neonazi-Szene gemacht, und wie bewertet ihr festgestellte Veränderungen? Über Rückmeldungen an die Redaktionsadresse würden wir uns freuen.
Im seinen Übersichtsbeitrag stellt Simon Tolvaj Veränderungen in der
Neonazi-Szene und auch der extremen Rechten insgesamt dar und wirft
daraus resultierende Fragen auf.
Felix M. Steiner wirft einen Blick auf den Zustand der ältesten noch existierenden neonazistischen Partei. Was hat es auf sich mit den Bestrebungen, die NPD neu
aufzustellen?
Was macht heute eigentlich einen organisierten Neonazi aus?
Simon Tolvaj beschäftigt sich mit der Mär vom „Einzeltäter“.
Auf rechten Konzerten und Aufmärschen sind immer weniger junge Menschen zu sehen. Wo findet heute deren Einbindung in die Neonazi-Szene statt? Darüber spricht Britta Kremers mit Robert Claus, Maik Fielitz und Jan Raabe.
Was ist eigentlich heute „in“ und was „out“ in der Neonazi-Szene bzw.
extremen Rechten? Das Ergebnis eines Brainstormings
(nicht nur) in der LOTTA-Redaktion.