Jüdinnen und Juden in der internationalen Linken
„Gemessen am Bevölkerungsanteil waren Jüdinnen und Juden im ausgehenden 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts überproportional in den revolutionären und reformistischen Bewegungen aktiv“, schreiben die Herausgeber in der Einleitung des ersten Bandes der bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) erscheinenden Publikationsreihe zum „Wirken von Jüdinnen und Juden in der internationalen Linken“. Damit widmet sich die RLS einem Teil linker Geschichte, der lange Zeit trotz der „einstmals so intensive[n] […] Verbindung von jüdischen und nicht-jüdischen Linken“ kaum thematisiert wurde. Im ersten der bisher zwei erschienenen Bände werden in mehreren Beiträgen Strukturen, Aktivitäten und das Verhältnis von Jüdinnen_Juden in verschiedenen internationalen, linken Bewegungen dargestellt. Der zweite Band versammelt vor allem biographische Beiträge. Die Auseinandersetzung mit der Symbiose jüdischer Emanzipationsbewegung und der internationalen Linken trägt nicht nur zu einem kritischen und differenzierten Blick auch auf die eigene linke Geschichte bei, sondern kann auch als Impuls für den Umgang mit heutigem Antisemitismus und dem Verhältnis Linker zu Jüdinnen_Juden und ebenso als Anregung für die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen wie der Bedeutung von Herkunft und Identität dienen. Zwei weitere Bände sind für Sommer 2023 und 2024 angekündigt.
Riccardo Altieri, Bernd Hüttner, Florian Weis (Hg.):
«Die jüdische mit der allgemeinen proletarischen Bewegung zu vereinen» — Jüdinnen und Juden in der internationalen Linken.
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin 2021
122 Seiten
Riccardo Altieri, Bernd Hüttner, Florian Weis (Hg.):
«Wenn du ausgegrenzt wirst, gehst du zu anderen Ausgegrenzten» — Jüdinnen und Juden in der
internationalen Linken (Band 2).
Rosa-Luxemburg-Stiftung,
Berlin 2022, 137 Seiten
Beide Publikationen können kostenlos bei der RLS bestellt werden und stehen auch als PDF unter www.rosalux.de/