
Kein Spaziergang
Neonazistische Wander- und Leistungsmärsche
Mehrstündige, teilweise -tägige Leistungsmärsche haben in der neonazistischen Szene eine lange Tradition. Denn schließlich geht es darum, „unsere Mitglieder nicht nur geistig zu formen, sondern aus ihnen auch Kämpfer zu erziehen, die durch Herausforderungen und Grenzerfahrungen körperlich über sich Hinauswachsen“, so die „Jungen Nationalisten“ (JN) im Nachgang eines 50-km-Leistungsmarsches im April 2024 in Niedersachsen. Einige Schlaglichter auf den NS-Wanderkalender:
Mythos Deutscher Wald
Über Nationenkult und Antisemitismus in einem Naturbild
Seit Jahrhunderten ist der Wald weit mehr als ein Ort der Natur. Waldbilder wurden nicht nur romantisch verklärt, sondern auch rassistisch und nationalistisch instrumentalisiert. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie vielschichtig und problematisch dieses Symbol nationaler Identität ist.
Braun am Berg
Das Gebirge als Bezugsrahmen und Wirkungsraum der extremen Rechten
Topographisch stellt das Gebirge oftmals eine Grenze dar: unzugänglich, abgelegen und lebensfeindlich. Gleichzeitig ist es jedoch auch Sehnsuchtsort und Bühne. Im Sommer 2021 sorgten frauen- und queerfeindliche sowie rassistische und offen nationalsozialistische Namen von Kletterrouten in Österreich für Aufsehen. Ein rechter Bergsportler hatte diese Routen erschlossen und benannt. Auch die „Identitären“ wandeln gerne in den Bergen, zahlreiche Fotos zeigen sie inszeniert vor Bergpanorama beim gemeinsamen Sport in der Natur. So werden sie gerne gesehen, beim kameradschaftlichen Sport in der heimatlichen Natur. Diese intensiven Bezüge auf Berge in der extremen Rechten sind nicht neu. Die Berge dienten schon lange als Bühne.
Die Berge nicht den Nazis überlassen!
Interview mit dem „Antinationalen Alpenverein“
Nicht nur Nazis gehen wandern. Auch unter Antifaschist_innen finden sich aktive Wanderer_innen und Bergsportler_innen. Den „Antinationalen Alpenverein“ haben wir gefragt, wie antifaschistische Perspektiven im Bergsport aussehen können.
Sie waren „das Volk“
PEGIDA macht nach genau zehn Jahren Schluss
Um die einst bundesweit beachtete Protestserie in Dresden war es ruhig geworden, aber es gab sie noch, die „Patriotischen Europäer“. Seit 2014 trafen sie sich 250 Mal. Doch jetzt ist die außergewöhnliche Bewegung Geschichte
Alte und neue Netze
Strukturen und Aktivitäten der Melanie Dittmer
Melanie Dittmer knüpft in Rheinland-Pfalz und NRW tatkräftig an neuen Netzen. Dafür pflegt sie ihre langjährigen Kontakte und fand im Westerwald neue, die weit in militante Strukturen hinein reichen.
Aussichtslos in der Randlage?
Ein Überblick über die extreme Rechte im Kreis Unna
In den vergangenen Jahren war es vor allem der lokale AfD-Ableger, der im Kreis Unna mit seinen offen ausgetragenen Streitereien und einer völkischen Positionierung für Schlagzeilen sorgte. Aber auch Neonazis, „Reichsbürger“ und „Graue Wölfe“ tummeln sich im Zwischenraum von Ruhrgebiet, Sauerland und Münsterland. Allesamt gute Gründe für einen Überblick über die extreme Rechte und die Gegenwehr vor Ort.
Kurzmeldungen
Fakten, Fakten, Fakten aus NRW, RLP und Hessen
Freiheit statt Demokratie
Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley unterstützen Trump
Elon Musk ist nur der Bekannteste unter ihnen: Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley, lange Jahre den US-„Demokraten“ zugeneigt, gehören heute zu den führenden Unterstützern von US-Präsident Donald Trump. Dabei spielen ökonomische Interessen und der rechte tech libertarianism zentrale Rollen.
Das Buch der Deutschen
Adolf Hitlers Propagandaschrift vor 100 Jahren
Der „Führer“ konnte nicht nur schreien, sondern auch schreiben. Seine Propagandaschrift „Mein Kampf“ machte den „Redner“ auch zum „Schriftsteller“ und zum Millionär.
Vor aller Augen
Kriegsendverbrechen im Rheinland und in Westfalen
In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs wurden im Rheinland und in Westfalen, aber auch im gesamten Deutschen Reich, zahllose Verbrechen an Inhaftierten, Zwangsarbeiter_innen, Kriegsgefangenen, in Konzentrationslager Verschleppten und an Menschen, die auch nur vage Zweifel am von der NS-Propaganda postulierten „Endsieg“ äußerten, verübt.
„Bei uns doch nicht!“
Der Podcast von „chronik.LE“
Seit drei Jahren sprechen Anna und Eva im monatlichen Podcast „Bei uns doch nicht!“ mit Betroffenen von rechter Gewalt und Diskriminierung sowie antifaschistisch Engagierten über ihre Erfahrungen, ihren Aktivismus in der Region Leipzig, lokale Herausforderungen und Erfolge. Eine Projektvorstellung.
Beharrlich bleiben
Vom zivilgesellschaftlichen Kampf gegen die „Fassfabrik“
Am 15. Dezember 2024 ging in der „Fassfabrik“ in Hachenburg das Licht aus. Der selbsternannte „Leuchtturm des Widerstands“ für „Patrioten“ muss ausziehen. Zurück liegen fünf Jahre zivilgesellschaftlichen Engagements gegen die Immobilie und ihre Akteur*innen. Mitglieder des Verein „DEMOS e. V.“ berichten von ihren Erfahrungen und Learnings aus dieser Arbeit.
De Vriendt kehrt heim
Rezension
Fußend auf einer wahren Begebenheit ist „De Vriendt kehrt heim“ der erste historische Roman zum Nahostkonflikt und, angeblich laut Autor, über den ersten politischen Juden-Mord in Israel. Der jüdische Schriftsteller Arnold Zweig hatte in Israel jahrelang zu dem Fall recherchiert und die unglaubliche Geschichte dann 1932 veröffentlicht. Sie ist jetzt neu von Der Anderen Bibliothek in schmuckem Einband herausgegeben worden.
Erinnern heißt Kämpfen
Rezension
Lange wurden die Stimmen der Betroffenen, Überlebenden und Angehörigen von Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in der Öffentlichkeit kaum gehört. Im Gegenteil wurden sie vielfach stigmatisiert. Fast alle berichten davon, dass sie mit ihrer Trauer, ihrer Hilflosigkeit und ihren Fragen alleingelassen wurden; dass die rassistischen und antisemitischen Motive der Täter ignoriert oder geleugnet wurden.